Holzkreuz mit Buchstaben

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kalterfuss

Holzkreuz mit Buchstaben

Beitrag von kalterfuss »


Hallo Forum!

für meinen verstorbenen Schwiegervater würde ich gerne ein Holzkreuz herstellen, es soll aus dem afrikanischen Hartholz Bubinga gebaut werden.(Holz ist schon vorhanden)
U.a. wird der Name ins Holz gefräßt. Ist es möglich solch eine Ausfräßung mit flüssigem Messing auszugießen? Die Buchstaben sollen hinterher Gold sein.
Verbrennt mir das Holz beim ausgießen?

Über Hilfe & Tips wäre ich dankbar!

Gruß... Uli



Dominic Lang
Beiträge: 211
Registriert: Mi 18. Jan 2017, 19:20

Re: Holzkreuz mit Buchstaben

Beitrag von Dominic Lang »


Hallo,

Messing würde zum einen oxidieren und mit der Zeit nicht mehr Golden sein.Siehe Armaturen im Heizraum.
Zum Giesen: kann mir gut vorstellen, dass das nicht so einfach geht wie du dir das denkst. Es wird sich durch dir Oberflächenspannung keine Glatte Haut bilden->feilen->Schleifen->Metallstaub in den Holzporen.
Wie wäre es mit Blattgold; da kenne ich mich aber nicht aus.

Gruß
Dominic



Jörg Katzer
Beiträge: 228
Registriert: Di 10. Nov 2020, 19:58

Re: Holzkreuz mit Buchstaben

Beitrag von Jörg Katzer »


Hallo

Die Schmelztemperatur von Messing liegt über 900°C!

Gruß Jörg


Christian T
Beiträge: 230
Registriert: Mi 2. Jan 2013, 16:47

Re: Holzkreuz mit Buchstaben

Beitrag von Christian T »

[In Antwort auf #61512]
Hallo
Auf die Art geht es auf keinen Fall, du kannst aber die Buchstaben nach wachsen mit Gips ausgießen, die Gipsform kannst du in einer Gießerei abgeben, die Jungs machen daraus eine Gußform und gießen deine Buchstaben passgenau.
Gruß Chr.


Carsten Dohle
Beiträge: 34
Registriert: Mi 10. Mai 2017, 13:59

Re: Holzkreuz mit Buchstaben

Beitrag von Carsten Dohle »

[In Antwort auf #61512]
Hallo Uli,

direkt in die Holzgravur würde ich das Messing nicht gießen.

Du könntest die gut geölte Gravur aber mit Wachs ausgießen. Die kalten Wachsbuchstaben presst du wiederum in Gips ein. Die Buchstaben bekommst du mit einen Heißluftföhn gut wieder aus den Gips heraus. In die Gipsform kannst du dann das Messing gießen.
Ich hab das aber nie probiert, ist nur eine Idee. Wenn das mit Wachs nicht klappt könntest du auch Silikon oder Knete versuchen.

Nach der Endbearbeitung könntest du die Messingbuchstaben noch mit einem UV beständigen Klarlack gegen Verwitterung schützen und dann in das Holzkreuz einkleben.

Gruß
Carsten



Udo Seipel

Re: Holzkreuz mit Buchstaben

Beitrag von Udo Seipel »

[In Antwort auf #61521]
Hallo,

in eine Gipsform kannst du höchstens eine Zinn/Blei-Legierung gießen,
aber niemals Messing. Dafür benötigst du Formsand, das ist spezieller ölgetränkter Sand.
Dazu machen die hohen Temperaturen das ganze Vorhaben ohne die richtige
Ausrüstung gefährlich. Selbst kleinste Tropfen flüssigen Metalls brennen
sich tief ein.
Warum bestellst du nich einfach die passenden Buchstaben beim örtlichen
Steinmetz? Der hat einen Katalog mit diversen Schriftarten und Größen.

Gruß; Udo


kalterfuss

Re: Holzkreuz mit Buchstaben

Beitrag von kalterfuss »

[In Antwort auf #61512]
Moin @all!

OK, Messing gießen fällt dann schonmal aus.
Blattgold hört sich besser an, hat hier schonmal jemand Erfahrung gesammelt?

Ich denke es wird schwierig sein da die Buchstaben ja eingefräßt werden und nicht erhaben sind. Daher die Idee mit dem auffüllen des Messings. Bubinga ist sehr hart, der Fräser (mit Wendeplatten) zum Konturenfräsen tut mir jetzt schon leid.

Den zu gravierenden Namen werde ich ausdrucken und auf dem Bubinga fixieren, den Namen dann mit einem Gravurfräser (ähnlich einer Bleistiftspitze) freihändig abfahren, das habe ich schon ein paar mal gemacht und klappt prima. Die Buchstaben sollen dann aufgefüllt werden und bündig mit dem Holz wieder abschließen. Da das Hartholz eh poliert wird kämen goldene Schriftzeichen gut zur Geltung.

Hat noch jemand eine Idee wie man es bewerkstelligen könnte?

Gruß... Uli



André Schneider
Beiträge: 35
Registriert: Do 7. Feb 2013, 10:28
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Re: Holzkreuz mit Buchstaben

Beitrag von André Schneider »

[In Antwort auf #61512]
Hallo Uli,

auf garkeinen Fall wird das funktionieren. Das ist viel zu heiss. Sollte sich das Metall doch abkühlen, bevor es ein Loch reingebrannt hat,ird es unschön aussehen. Ungefähr so,als wenn ein Kleinkind mit Zuckerguss seinen Namen auf eine Torte schreibt.
Das einzig wahre ist Blattgold.
Wenn dein Schwiegervater nicht gerade ein Blaublüter mit seitenlangem Namen war, halten sich auch die Kosten im Rahmen. Auf jeden Fall billiger, als Messing zum schmelzen zu bringen und nachher doch alles wegzuschmeissen.

Im klassischen Bootsbau wird die Göhl (Zierstreifen am Schiffsrumpf) auch mit Blattgold belegt. Das hält Jahrzehnte, auch im Salzwasser.

Wie man Blattgold auflegt, ergoogels du dir besser selber.
http://tinyurl.com/3aceu8q
Das würde diesen Rahmen sprengen. Aber schwierig ist das nicht.

Gruss
André


André Schneider
Beiträge: 35
Registriert: Do 7. Feb 2013, 10:28
Kontaktdaten:

Re: Holzkreuz mit Buchstaben

Beitrag von André Schneider »


Hallo,

ich bin´s nochmal.
Habe das hier gefunden:
http://www.boots-yacht-werkstatt.de/de/restaurierung-der-greta-bj-1964/ziergoehl-abeking-rasmussen/meisterliche-vergoldung
Toller Bildband wie´s gemacht wird.
Liegt aber auch am tollen Boot

Gruss
André



Markus Kaps
Beiträge: 184
Registriert: Sa 24. Aug 2013, 22:08

Re: Holzkreuz mit Buchstaben

Beitrag von Markus Kaps »

[In Antwort auf #61512]
Hallo Uli,

in einem alten Intarsienbücherl ("Intarsien" von Friedrich Krauss, Intarsienschneidemeister) habe ich unter dem Begriff "indische Einlegearbeit" eine kurze Anleitung gelesen, wie Metallstreifen in Holz geleimt und geschlagen und anschließend plangefeilt und geschliffen werden. Es werden hier aber überwiegend ornamentale Linienstrukturen geschaffen, Buchstaben sind wahrscheinlich etwas aufwendiger, aber wohl auch möglich.
Genannt wird auch die Einlegearbeit mit Zinn, die während des Rokoko bei uns angewendet wurde (Boulle-Technik): hier wurden entweder Zinnplatten ausgesägt und in Holz geklebt, oder es wurde dunkles Holz direkt mit Zinn ausgegossen, so wie Du Dir das mit Messing vorgestellt hast. Die Platten wurden dann noch graviert. Die Anleitung ist aber gerade mal eine Seite lang, also mehr informativ, als eine direkte Arbeitsanweisung. Wenn Du Interesse daran hast (-ich kann es nur fotografieren, Scanner habe ich keinen- ), dann melde Dich doch bei mir.

Viele Grüße
Markus


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