Hobelbankaufsatzlade *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Uwe.Adler
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Hobelbankaufsatzlade *MIT BILD*

Beitrag von Uwe.Adler »


Hallo werte Mitstreiter,

Lange ist sie in meinem Kopf entstanden. Mit allem Für und Wider habe ich sie jetzt realisiert. So sollte sie werden und so ist sie jetzt.

700mm x 460mm x 214mm, ca. 35 Kg schwer.
Bis auf die Nußbaumeinlage, alles aus Buche was aus Holz ist.
Ein Werkplatz für vielfältigen Einsatz und die unterschiedlichsten Projekte.

Wie immer ist sie in der Entstehung auf meinem Blog zu sehen, diesmal mit 5 Posts, beginnend mit http://holzpassion.blogspot.de/2017/06/aufsatzlade-fur-die-hobelbank.html

Herzliche Grüße

Uwe

beate_r
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Re: Hobelbankaufsatzlade

Beitrag von beate_r »


Das Ding finde ich ziemlich genial.
Sogar mit dem berühmt-berüchtigten Gitarrenbauerschraubstock ;-)

Sind die beiden Gewindestangen denn nicht im Weg? Ich denke immer noch darüber nach, wie man sie "verstecken" kann.

Und wie wird das gute Stück nachher befestigt?

Frank Zimmermann
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Re: Hobelbankaufsatzlade

Beitrag von Frank Zimmermann »


Hallo Uwe,

Glückwunsch, die ist Dir wirklich gelungen und Dein Baubericht kommt noch so rechtzeitig, dass Du mir damit noch einige wertvolle Anregungen zu meiner in Planung befindlichen "Kleine unterm Hochbett-Hobelbank" gibst!

Was ist ein "Gitarrenbauerschraubstock" und wieso ist der berüchtigt?

Beste Grüße
Frank



beate_r
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Re: Hobelbankaufsatzlade

Beitrag von beate_r »


hast Du nicht die leichte Ironie bemerkt?

Die Teile sind wohl sehr praktisch - viele Amateurbauer besitzen so etwas und auch viele Profis. Und fast alle schwören drauf.
Ich besitze eigentlich nur deshalb keinen, weil ich in den letzten Jahren keine Werkstatt hatte.

Die andere Frage, nämlich ob die herausstehenden Gewinde nicht lästig oder störend sein können, interessiert mich aber sehr viel mehr.

Frank Zimmermann
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Re: Hobelbankaufsatzlade

Beitrag von Frank Zimmermann »


Oh, die (Ironie) ist mir entgangen, habe tatsächlich versucht mir, was bei Uwe als Gitarrenbauer ja gar nicht so abwegig ist, ein mir bis dato unbekanntes Werkzeug zum einspannen von Zupfinstrumenten vorzustellen...

Pedder
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Re: Hobelbankaufsatzlade

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #147693]
Halllo Beate,

Sind die beiden Gewindestangen denn nicht im Weg? Ich denke immer noch darüber nach, wie man sie "verstecken" kann.


wenn ich die Konstruktion richtig verstehe, kann Uwe die Gewindestangen
an den kleinen Griffen weiter rein oder raus schrauben.
Die werden im Korpus auch nur von Muttern gehalten.

Hallo Uwe,

sehr schick! DieLösung mit den beweglichen Gewindestanden erscheint mir auch auf den zweiten Blick recht aufwändig.
Aus welchem Grund hast die die Räder nicht als einzigen, festen Griff genommen?
In den Videos von Bench Craft sieht es mir immer so aus, als ob es bei den Rädern um Geschwindigkeit ginge.

Liebe Grüße
Pedder

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Uwe.Adler
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Re: Hobelbankaufsatzlade

Beitrag von Uwe.Adler »

[In Antwort auf #147689]
Erst einmal herzlichen Dank für die Rückmeldungen und die anerkennenden Beiträge. Nun zu den Fragen und Anmerkungen:

> Renate,

die Gewindestange hat eingekürzt eine Länge von 900mm. Mit dieser Länge ist eine Objekttiefe von 500mm möglich, die gespannt wird. Dazu werden die Trapezspindel entsprechend ein- oder herausgeschraubt. Die Spindel werden hinter der der Lade herausgeführt und haben daher Luft, bis sie an die Wand stoßen, bei komplett eingeschraubter Spindel. Ich denke die hauptsächlich Verwendung der Lade wird mit fast eingeschraubten Spindeln erfolgen. Es wird etwas Gewöhnungszeit benötigen, aber dann habe ich die Maße der Überstände präsent.

Die Lade wird auf der Hobelbank mit zwei Schraubzwingen im vorderen Bereich gehalten. Dazu ist das vordere Bodenbrett jeweils 85mm links und rechts herausstehend. Das hintere Bodenbrett ist mit einer Endleiste versehen, mit der ich die Lade im Bereich der Beilade festsetze und dann nach vorne ziehe und mit den Schraubzwingen spanne. Hält sehr stabil.

Mit dem Multi-Spannstock hast Du recht, den brauche ich für meinen Gitarrenbau, wie auch die Aufsatzlade hauptsächlich für die Bearbeitung und Herstellung der Instrumente verwendet wird.

> Frank,

Viel Erfolg bei Deinen Bemühungen mit Deinem Projekt. Es ist sehr lohnenswert.

> Pedder,

Die Handräder sind gedrechselt. Da ich sie kleiner als die bewegliche Zange gearbeitet habe, musste ein Abstand zur Zange vorhanden sein. Damit ich sie einfach und schnell greifen kann. Würde sie aus einem Stück gearbeitet, hätte ich enorm viele Späne produziert. Ich wollte das Handrad nicht mit der Spindel fest verbinden, da die Abstände der zu spannenden Objekte von 1mm bis 500mm betragen können. Auch wird mit dem Handrad eine große Kraft entwickelt, die eine Schraubverbindung in der Spindel überfordern würde. So sitzt die Mutter auch hälftig in dem Handrad und in dem Distanzstück und verteilt die Kräfte. Auch habe ich dadurch die Spindel und das Handrad variabel ausgeführt. Diese Konstruktion habe ich bisher noch nirgendwo anders gesehen, wobei ich aber auch nicht intensiv gesucht habe. Ich lasse mich da gerne von meiner eigenen Kreativität leiten und versuche Eigenlösungen.

Herzliche Grüße

Uwe


Dirk Boehmer
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Re: Hobelbankaufsatzlade

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Uwe,

schönes Objekt. Gefällt mir.

Aber die Spindeln würden mich arg stören. Warum hast Du sie nicht fest mit den Handrädern
verbunden, so dass sie in den großen Block eingeschraubt werden? Damit würde eine
Spindel nie nach vorn herausschauen. Oder habe ich hier die Funktionsweise missverstanden?

Gruß
Dirk

Friedrich Kollenrott
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Re: Hobelbankaufsatzlade

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo,
das mit den Spindeln sehe ich auch so wie Dirk (eine solche Aufsatzzange entsteht schon sein Monaten in meinem Kopf, wenn ich das so sagen darf). Offenbar ist es bei diesen Dingern üblich, die Spindeln im hinteren Teil zu befestigen und das Handrad vorn sich an der Spindel entlangscrauben zu lassen, mit der Folge, dass die Spindel nach vorn heraussteht. Die muss doch stören! Aber auch die fertigen Spindel- Handrad- Sätze sind so gemacht, ich verstehe es nicht. Es kann doch kein Problem sein, die Spindel fest mit dem Handrad zu verbinden und die Mutter, in die sich die Spindel hineindreht, im hinteren Teil zu befestigen, so wie das bei Vorderzangen üblich ist. Oder übersehe ich da was?

@ Uwe: Hast Du mal wieder sehr schön gemacht, und Du hast mit Deinem Instrumentenbau ja auch andere Bedürfnisse als ich.

Grüße, Friedrich

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Uwe.Adler
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Re: Hobelbankaufsatzlade

Beitrag von Uwe.Adler »


Hallo Dirk,

Danke für das Feedback,

Die Spindeln können Objekte bis zu 500mm gespannt werden. Bei den einfachen Brettern werden die Spindeln bis auf ca. 30 bis 40mm Spannweg in die Lade eingeschraubt. Dadurch verringert sich der Überstand. Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass man damit sehr gut umgehen kann. Ich stehe vor der Lade aber nicht direkt an der Lade. Meist eine Unterarmlänge davor. Ich habe sie schon in Betrieb genommen und sie schlägt sich gut. Für die großen Abstände sind nächste Woche Arbeiten angesagt. Dann wird Stammholz mit der Rahmensäge aufgetrennt.

Herzliche Grüße

Uwe

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