Ideen für Hobelbank Balkon?

[Norbert B]

[In Antwort auf #147310]
Guten Tag zusammen,
für meine Holzwerkarbeiten verwende ich die mobile Werkbank von Sortimo.
Damit bin ich schon seit Jahren echt zufrieden
Ich selbst nutze sie immer im Hof, da unsere Garage einfach zu düster und ungemütlich ist.
Besonders wenn es Frühling wird wie jetzt ist es echt einfach schöner draußen zu werkeln.
Dann verstaubt auch nicht alles drinnen. Meine Werkbank hab ich hier erworben: link entfernt
Dort gibts unterschiedliche Modelle, je nach Bedarf. Das coole ist man kann sie auch ganz leicht im Transporter mitnehmen,
Sortimo hat da spezielle Ladungssicherungsmethoden und Boxxensysteme, mit denen sich alles ineinander integrieren lässt. Feine Sache.

[Pedder]

Hallo Norbert,

kannst Du mal ein Bild Deiner Bank in Deinem Hof einstellen? Ich kann mir nicht vorstellen,
wie man auf den geschichten mit Hobeln oder Beiteln arbiten soll.

Dein Beitrag klingt mit Verlaub wie der klassische Werbespam.

Liebe Grüße
Pedder

[Johannes F]

[In Antwort auf #147310]
Hallo,

mit exzessivem Maschineneinsatz ist heute ein Großteil meiner Balkon-Hobelbank entstanden. Vielen Dank für die tollen Ideen und Ratschläge.

Gleich vorab: Es sollte keine Schönheit werden, sondern ein Arbeitstier und dazu noch schnell zu bauen. Deshalb gibt es keine handgehobelten Flächen oder Schwalbenschwänze IN der Werkbank. Diese sollen in Zukunft AUF ihr entstehen.
Geometrisch habe ich mich leicht an Steve Branams Portable Workbench orientiert.
40mm Multiplex erschien mir in Bezug auf hohe Temperaturschwankungen eine gute Wahl.
Für das Untergestell habe ich mich für 90x90 Lärchen-Kantholz entschieden.
Eigentlich hatte ich schon eine meiner Meinung nach hervorragende mobile Werkbank, die Sjöbergs SmartWorkstation Pro. Allerdings war diese für viele Vorhaben mit Ihrer 360x400 Platte etwas klein. ;) Also habe ich Ihr einfach eine "Erweiterung" gebaut. Der Vorteil ist, dass ich keine Spannzange kaufen musste und auch kein rostendes Metall auf dem Balkon verbleiben muss. Trotzdem wollte ich nicht gänzlich auf eine Zange verzichten:


Die Füße lassen sich aufeinander klappen. In die Aussparungen links tauchen die Füße der Smart Pro. Diese werden dann ggf. noch mit Einhandzwingen mit der Platte verspannt. Abmaße 1550x550. Höhe 900 - geklappt 340. Gewicht überschlägig 70kg + 10kg SmartPro. Falls sich das auch mit Kompromissbereitschaft als zu leicht erweisen sollte, werde ich entweder noch beschweren oder mit der Wand verschrauben. Wirklich mobil ist sie mit diesem Gewicht natürlich nur äußert bedingt - aber dafür war mir die Möglichkeit zu hobeln einfach wichtiger.



Aufgestellt mit eingetauchter SmartPro.

Jetzt fehlen noch die Diagonalträger wie in der "Portable Workbench". Trotzdem steht sie schon jetzt recht stabil. Vorne kommt eine 19mm Lochreihe für Niederhalter und einen Wonderdog rein. Ebenso in die Schürze um Bretter beim Kantenhobeln abstützen zu können. Evtl. zwei drei weitere Löcher für die Niederhalter im hinteren Bereich.
Dann kommt noch die Oberflächenbehandlung. Die Lärche wird erstmal naturbelassen und evtl. in ein paar Monaten geölt. Bei der Birke-MPX schwanke ich zwischen Bootslack und pigmentiertem Öl bzw. Leinölfarbe. Ich plane bei Nicht-Benutzung eine Plane draufzulegen- Dadurch sollte direkte Feuchtigkeit und UV keine Dauerbelastung darstellen. Was würdet Ihr machen?

Ich freue mich schon auf das erste arbeiten und werde noch ein Bild im fertigen Zustand machen.

[beate_r]

Hallo, ich bin neu hier und habe mich nach einiger Zeit des Mitlesens genau jetzt angemeldet, weil ich das Projekt spannend finde.

Über die Integration der portablen Sjöberg-Zange in mein Werkbankprojekt habe ich auch nachgedacht. Auf dem Bild sieht man, warum ich davon Abstand nehme: der im Bild sichtbare geringe Versatz in der Arbeitsfläche würde mich auf die Dauer doch stören - ich würde es aber keineswegs besser hinbekommen.
Wird es eigentlich auch noch einen Einlageboden geben, der die Öffnung schließt, wenn die Sjöberg-Zange nicht eingesetzt ist?

[Pedder]

Hallo Johannes,

Mir gefällt Dein Ansatz sehr gut. Wille Sundquist, ein inzwischen sehr alter schwedischer Holzwerker (Bei Dieter gibt es ein Buch von ihm)
erzählt in seinem letzten großen Interview davon, wie sie immer zuhause in der Küche der Mutter geschnitzt haben.
Da beneide ich jetzt ihn und DIch. In Hannover hole ich mir das Holzwerkern auch in mein WG-Zimmer.
Da ist es allerdings schleifen, da brauche ich Musik und Tageslicht. In kiel muss ich mir auch mal was schaffen, um ans Tageslicht zu kommen...

Deine Bank hätte ich eher mit einem Tischlerschraubstock umgesetzt (unter anderem, weil ich ihn habe), aber die Lösung sieht sehr praktikabel aus.

Liebe Grüße
Prdder

[Volker Hennemann]

[In Antwort auf #147648]

[UweM]

[In Antwort auf #147648]
Hallo Johannes,

gut gelöst!
Ich würde das nur mit Leinöl behandeln, auch die Lärche. Dies aber zeitnah, das Holz ist jetzt trocken.
Die Bank mit einer Platte abzudecken bei Nichtbenutzung halte ich für eine gute Idee.

Viele Grüße
Uwe

[Johannes F]

[In Antwort auf #147648]
Hallo und danke für die bisherigen Rückmeldungen.

@Pedder: Die Idee die kleine Hobelbank in die große zu integrieren ist natürlich unkonventionell, aber ich hatte die kleine schon und sie ist mir richtig ans Herz gewachsen. Zusätzlich hat auch der Preis eine Rolle gespielt. Die bisherigen Kosten belaufen sich inkl. Holz, Schrauben, Leim, Scharniere und Wonderdog auf knapp 300€ (ohne die SmartPro). (Dabei ist noch 1m² MPX und 2m Lärche übrig.) Der günstigste York Tischlerschraubstock hätte nochmal 100 extra gekostet.

@Beate: Herzlich Willkommen im Forum. Schön dass ich Dich zum anmelden bewogen habe. Meinst Du seitlichen oder Höhenversatz? Der seitliche ist natürlich beabsichtigt um die SmartPro ohne Hammer ein- und ausbauen zu können. Höhenversatz ist kleiner 1mm; mir fehlt die Erfahrung, wieviel man da zulassen kann, jedoch ist es problemlos möglich, die Auflagen zu unterfüttern und so den Höhenversatz weiter zu minimieren. Ob ich die Lücke abdecke? Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht aber eine Idee wäre es und genügend MPX wäre noch da.

@Uwe: Reines Leinöl soll auf Birke sehr gelblich werden, aber ich denke darüber nach. Was für eine Platte zum abdecken meinst Du? Oder hast Du meine Idee der "Plane" aufgegriffen?

[beate_r]

Hallo,

ich meinte den Höhenversatz. Seltsamerweise wirkte er auf den Bildern größer als 1 mm.

Ölen tue ich übrigens gerne mit Clou Hartöl. Ich weiß, anti-ökologisch... aber widerstandsfähig und wenn es sein muss schichtbildend. Und auf Birke optisch deutlich angenehmer als Leinöl.

Meine eigene Hobelbank ist übrigens um einiges weniger genau. Dafür wird sie billiger (Konstruktionsholz aus dem Baumarkt). Halt quick and dirty.



Das ist der Stand vor etwa einer Woche; inzwischen bin ich etwas weiter; es gibt zwei Zwischenböden, und sie ist auch schon geölt.

[UweM]

Moin Johannes,

@Uwe: Reines Leinöl soll auf Birke sehr gelblich werden, aber ich denke darüber nach. Was für eine Platte zum abdecken meinst Du? Oder hast Du meine Idee der "Plane" aufgegriffen?

Als Alternative zu Leinöl gibt es auch Öle speziell für draußen. Kreidezeit z.B. bietet solche Öle an (andere machen auch gute Öle für den Außenbereich ;)

Ich habe "Platte" statt "Plane" gelesen, sorry. Wenn du eine Plane nehmen willst solltest du auf eine gute Lüftung unter der Plane sorgen, damit sich die Nässe, Feuchtigkeit nicht staut.
Die Werkbank soll ja zusammengeklappt werden, da ist dann eine Plane wohl besser.

Pigmentieren willst du das Öl um einen besseren UV-Schutz zu erreichen?
Das sieht dann aber sehr schnell nicht mehr gut, wenn du daran arbeitest. Man hinterlässt immer Spuren auf den Werkbank, befürchte ich.

Viele Grüße
Uwe