Zähne brechen beim Schränken *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Johannes F
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Zähne brechen beim Schränken *MIT BILD*

Beitrag von Johannes F »


Hallo zusammen,

bin neu hier und auch neu allgemein am Holzwerken. Erstmal danke an alle die vielen hilfreichen Themen und Beiträge, welche mir schon viel geholfen haben.

Am Wochenende habe ich versucht, eine 700mm Gestellsäge mit 5mm Zahnteilung Schlitzsägeblatt aus Ebay fit zu machen. Dabei bin ich frei nach Friedrich Kollenrotts Anleitung vorgegangen. Erst Zähne weit runtergefeilt, dann mit 4° Neigung vorgefeilt und schließlich die Somax Schränkzange angesetzt. Erstens wurde die Schränkung bei 6 TPI recht üppig. Ich habe an einigen Stellen versuchsweise bis 10TPI erhöht. Ist so ein Wert für eine 5mm Säge noch sinnvoll? Zweitens sind mir aber schon im ersten Viertel 4 Zähne abgebrochen (bei allen eingestellten Schränkweiten). Die Zange habe ich versichtig bedient. Teilweise sind die Zähne gebrochen bevor sie den Amboss berührt haben. Die Vorschränkung habe ich meiner Meinung nach (bin mir nur 90% sicher ) beachtet. Was könnte ich falsch gemacht haben?
Vielen Dank für alle Antworten und Anregungen

Pedder
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Re: Zähne brechen beim Schränken

Beitrag von Pedder »


Hallo Johannes

und herzlich willkommen auf woodworking.de!
Auch wen man bei DIeter etwas anderes lesen kann: Die Zahlen auf dem Amboss stehen nicht für tpi.
Es sind einfach nur Zahlen zur Orientierung. Ich schräne nie mehr als 9 und das muss dann wirklich
schon eine sehr grobe Säge für nasses Holz sein.

Von daher kann es sein, dass Du überschränkt hast . Oder gegen die Alte Schränkrichtng.
Und Alter und Rost haben das Blatt spröde gemacht.

Liebe Grüße
Pedder

Johannes M
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Re: Zähne brechen beim Schränken

Beitrag von Johannes M »


Hallo Johannes,

so ein Sägeblatt habe ich auch. Ich hatte die Säge von meinem Vater und habe sie während meiner Schreinerausbildung mit in den Ausbildungsbetrieb genommen. nach dem Schränken fehlte ca. ein dutzend Zähne und ich dachte mir okay, dann muß ich eben doch ein neues Blatt kaufen. Mein Ausbildungsmeister hat das aber nicht akzeptiert und ich mußte die Zähne komplett nachfeilen, also ungefähr 5mm komplett runter bis nur noch kleine Lücken von den Zähnen übrig waren und dann die Zähne nachgefeilt ( Stunde um Stunde). Aber das Sägeblatt funktioniert seit dem wieder und das jetzt seit 30 Jahren ;o)
Also nicht verzagen und fleißig weiter feilen.

Es grüßt Johannes

Johannes F
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Re: Zähne brechen beim Schränken *MIT BILD*

Beitrag von Johannes F »


Hallo Pedder,

danke für das Feedback. Ja ich wollte "relativ viel" Schränkung, da ich damit dann versuchen wollte, Bohlen zu besäumen und aufzutrennen. Aber ich werde es mal mit noch weniger probieren. Es ist übrigens die Zange mit dem kleinen Stempel, falls das einen Unterschied macht.
Könnte es sein, dass das Blatt generell zu spröde ist, sodass sich neu feilen gar nicht mehr rentiert? Ist jetzt nicht so, dass das feilen so übermäßig Spaß macht ;). Hatte die Zähne ja schon recht weit runtergefeilt.
Gibt es sonst was zu beachten, was zum Brechen führen würde?

Johannes F
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Re: Zähne brechen beim Schränken

Beitrag von Johannes F »


Hallo Johannes,

Danke für Deine Antwort. Interessant. Dann bin ich wohl nicht der erste. Hast Du eine Ahnung, warum bei Dir die Zähne beim ersten Schränken gebrochen sind und beim zweiten, also nach dem Neufeilen nicht mehr? Zur Not würde ich es nochmal machen, habe ja schon durchs erste Abrichten 2-3 mm runtergefeilt und finde es reizvoll altes gebrauchtes zu benutzen. Wenn ich aber vorher wüsste, dass das höchstwahrscheinlich wieder nichts wird, dann kauf ich lieber ein neues, da müsste sich der Schärfaufwand ohne Tuning einigermaßen in Grenzen halten, oder?

Friedrich Kollenrott
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Re: Zähne brechen beim Schränken

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #146819]
Hallo Johannes,

mir ist noch nie, wirklich nie, beim Schränken ein Zahn abgebrochen. Ich vermute mal, das Blatt ist nicht in Ordnung. Ich würd mir das nicht antun, nimm besser ein anderes.

Pedders Hinweis zur Skala auf den Schränkzangen ist richtig, das ist nicht tpi (s. unten). Stell die Zange so ein, dass Du etwa 0,4 mm Schränkung erhältst, das kann für den ersten Versuch nicht falsch sein.

Ansonsten - Die Zähne sehen doch schon ordentlich aus. Du bist auf dem richtiogen Weg, sicher.

Grüße
Friedrich

zur Skala auf den Schränkzangen: Ich vermute, das hatte mal eine sinnvolle Zuordnung zum tpi der Säge. Aber inzwischen hat man die Kurvenform auf dem Amboss geändert, vielleicht mit einer Änderung der Fertigung (die sind ja offenbar irgendwie gepresst oder ähnlich), und inzwischen weiss man beim Hersteller möglicherweise gar nicht mehr, was mit dieser Zange gemacht wird...

Johannes M
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Re: Zähne brechen beim Schränken

Beitrag von Johannes M »


Hallo Johannes,

ich weiß nicht woran es gelegen hat. Meine Säge wurde von meinem Vater Anfang der 50er Jahre angeschaft, ob neu oder gebraucht weiß ich nicht. Ich habe seiner Zeit die Säge gefeilt bis sie soweit fertig war, dann geschränkt und noch einmal durchgefeilt. Seitdem ist sie deutlich schnitthaltiger als alle anderen Gestellsägen, die ich in Gebrauch hatte. In den vergangenen Jahren habe ich sie ab und an benutzt und ein/zwei mal kurz nachgefeilt ohne sie nachzuschränken. Meiner Meinung nach ist der Stahl wesentlich besser, als das was man heute als Gestellsägeblatt kaufen kann.

Es grüßt Johannes

Pedder
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Re: Zähne brechen beim Schränken

Beitrag von Pedder »


Hallo Friedrich,

ich hatte schon eine Menge alter Eclipse 77 in den Händen und eigentlich hat sich die
Ambossform nie geändert. Außer, dass die Somax auch noch weich sind...

Liebe Grüße
Pedder

Gerd Fritsche
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Re: Zähne brechen beim Schränken

Beitrag von Gerd Fritsche »

[In Antwort auf #146819]
Hallo Johannes,
ich habe auf Anregung von Pedder Ambosse gemacht, bei denen ich mir die Schrägen mit 15° mit der Diamantplatte anschleife.
Bei der Eclipse oder der Somax Zange ist die Schräge in Form einer Spirale ausgebildet. Dadurch haben die Zähne nach dem Schränken auf beiden Seiten eine etwas unterschiedliche Geomtrie.
Das wird zwar keinen grossen Einfluss haben, aber es stört mich.
Falls du einen durchgehärteten Amboss willst, schreib mir.
Viele Grüsse
Gerd.


Friedrich Kollenrott
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Re: Amboss f. Somax / Eclipse:

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Gerd,
wollte ich mir schon lange bei Dir besorgen. Ich melde mich.
Friedrich

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