Zinkenschablone Dakota

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Jakob
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Registriert: Fr 26. Nov 2021, 11:41

Zinkenschablone Dakota

Beitrag von Jakob »


Hallo,

ich habe recht günstig eine Zinkenschablone von Dakota erstanden. Ich würde gerne damit Fingerzinken fräsen und zwar mit 8mm Schaft-Fräser. Die orig. Fräser dazu sind 1/4" Geht das überhaupt und falls ja, was sollte ich beim Fräserkauf beachten? Ich bin für jeden Hinweis dankbar.

Beste Grüsse
Jakob



Wolfgang Kasper
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Zinkenschablone Dakota

Beitrag von Wolfgang Kasper »


Hi,
für die Schablone hast Du eine Führungshülse mit zölligem Maß, oder? Passt diese an die Oberfräse? Dann müsste es gehen. Die Schaftstärke des Zinkenfräsers könnte Probleme machen. Evtl. fährst Du mit einer Spannzange für Viertelzoll-Schaft besser. Beim Hersteller Deiner Maschine nachfragen, ob passend erhältlich.
Als Fräser wird gelegentlich ein so genannter spiral upcut bit empfohlen, wegen der besseren Späneabführung. Preis um die 25 Euro, HSS Qualität, z.B. bei Festo.
Hoffe, ich könnte Dir helfen. Fiel Erfolch ;-)
Gruß W.



Jakob
Beiträge: 34
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Re: Zinkenschablone Dakota

Beitrag von Jakob »


Hallo Wolfgang,

es gibt keine Führungshülse sondern die Fräser sind mit einem Kugellager ausgestattet. Der hat einen Durchmesser von 16mm. Hier ist diese Schablone zu sehen (ich hoffe es sind Links hier erlaubt):

http://www.rutlands.co.uk/power-tools-&-accessories/routing/jigs---dovetail/DKD51/dakota-dovetail-systems

Wenn man auf 8mm-Schaft einen solchen Ring befestigt, müsste es doch theoretisch gehen, oder habe ich einen Denkfehler?

Gruss
Jakob


Wolfgang Kasper
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Re: Zinkenschablone Dakota

Beitrag von Wolfgang Kasper »


16 mm entsprechen (ziemlich) genau 5/8 Zoll. Gut möglich, dass ein Kugellager europ. Herstellung mit genau 16 mm Außendurchmesser für die Schablone passt, aber zur Selbstanfertigung würde ich nicht raten. Dafür müsste sich doch ein gerader Nutfräser mit Anlaufring eignen, oder?

Bei der Suche im Netz bin ich auf die Abb. eines Nutfräsers mit Anlaufring gestoßen. Dabei ist mir aufgefallen, dass das Kugellager nicht aufgepresst ist, sondern von einer Art Sicherungsring gehalten wird, der mit einer Madenschraube auf dem 8 mm-Fräserschaft fixiert ist:

http://www.diamantwerkzeug-online.de/Fraeser/Nutfraeser/Schaft-Ø-8-mm/Nutfraeser-mit-Schaft-Anlaufring-16-x-20-mm-Schaft-8-mm::3984.html

Wenn dem so ist, könnte man in der Tat Fräser mit Anlaufring am Schaft selbst basteln.

Gruß W.



Jakob
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Re: Zinkenschablone Dakota

Beitrag von Jakob »


@Wolfgang: Genau so ist auch der orig. Fräser konstruiert - mit Sicherungsring. Meine Überlegung war, ob man - vorausgesetzt der sicherungsring und der Anlaufring wären lieferbar - auch einen Wendeplattenfräser nehmen könnte? Dann wäre die Lösung für mich perfekt. Muss ich sonst noch was beachten - z.B. bzgl. Durchmesser?


Wolfgang Kasper
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Re: Zinkenschablone Dakota

Beitrag von Wolfgang Kasper »


Ich muss passen. Meine letzten Finger- u. Schwalbenschwanzzinken habe ich mit einer Elu-Schablone gefräst, und das ist schon eine ganze Weile her.
Ich bin im Moment auf dem Kreissägen-Trip, genauer gesagt dabei die Funktionalität meiner TKS durch jigs/Vorrichtungen zu erweitern, u.a auch für Fingerzinken.

Wenn Du an einen Wendeplattenfräser denkst, dürfte es bald etwas mehr kosten… Der max. mögliche Werkzeugdurchmesser wird durch die Schablone vorgegeben (s. Handbuch zur Frässchablone).

Gruß W.



Jakob
Beiträge: 34
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Re: Zinkenschablone Dakota

Beitrag von Jakob »


Alles klar. Danke für die Hilfestellung. Weitere Hinweise sind willkommen. Ich denke, ich werde mich einigermaßen an die orig. Maße halten. Diese sind, bezogen auf den Fräser und die Fingerzinken: 5/8" Kugellager, 9/16" Durchmesser, 3/4" Arbeitslänge. Mal sehen was sich auftreiben läßt. Wendeplattenfräser sind zwar in der Anschaffung teurer aber langfristig doch wirtschaftlicher.



Guido Henn
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Re: Zinkenschablone Dakota

Beitrag von Guido Henn »


Hallo Jakob,

du musst dich wirklich hundertprozentig an die Fräsermaße des Herstellers halten, wenn es um Fingerzinken geht, denn die Finger des Fräskamms haben eine darauf abgestimmte Teilung (Abstand von einem Finger zum nächsten). Auch bei offenen Schwalbenzinken musst du in jedem Fall den 7 Grad schrägen Fräser mit dem zu den Fingern genau passenden Kugellager einsetzen. Das ist bei deiner Schablone 15,9 mm und nicht 16 mm, selbst die 0,1 mm können bei breiten Brettern Probleme mit der Passgenauigkeit ergeben. Beim Bündigfräser zum Herstellen der Zinken, passend zum Schwalbenschwanz (gilt nicht für die Fingerzinken!) kannst du auch einen kleineren Fräserdurchmesser einsetzen z. B. auch einen 1/2 Zoll großen Bündigfräser mit am Schaft laufendem Kugellager.

Ich würde dir empfehlen, kauf dir unbedingt eine 1/4 Zoll Spannzange passend zu deiner Oberfräse und du kannst beruhigt loslegen und normalerweise auf eine perfekte Passgenauigkeit der Zinken vertrauen. Diese Spannzange lohnt sich in jedem Fall, denn es gibt noch eine Reihe weiterer, schöner Fräsvorrichtungen aus den USA oder aus UK, die nur mit 1/4 Zoll Fräsern geliefert werden. Diese Schablonensysteme ähneln sich alle und für mein Buch konnte ich z. B. den Stots DovetailTemplate Master ausgiebig testen und in Verbindung mit einem Frästisch gibt es für mich keine schnellere und präzisere Lösung um offene Zinken herzustellen.

Angesichts des wirklich sehr günstigen Preises hätte ich noch eine Frage an dich: In der Produktbeschreibung steht, dass die Schablone aus schwarz eloxiertem Alu gefertigt ist, stimmt das wirklich und passen die Kugellager der Fräser spielfrei zwischen die geraden Finger der Schablone?

Wenn dem so ist, kann ich dir zum Kauf wirklich gratulieren und werde mir dann ebenfalls mal ein Exemplar bestellen - zu Testzwecken ...

Vielen Dank für deine Bemühungen und schöne Grüße

Guido



Jakob
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Re: Zinkenschablone Dakota

Beitrag von Jakob »


Hallo Guido,

ich kann die - meiner Meinung nach - sehr gute Qualität der Schablone bestätigen. Es handelt sich dabei eigentlich um ein Produkt von Peachtree Woodworking Supply:

http://www.ptreeusa.com/ptree_dovetail_system.htm

In der Betriebsanleitung wurde durchs Überkleben aus peachtree Dakota ;-)

Die Kugellager passen spielfrei zwischen die geraden Finger. Leider erst druch die Lektüre der Anleitung habe ich erfahren,
dass für die Herstellung von Fingerzinken ein anderer Fräser benötigt wird - Art.-Nr. 3456 auf der peachtree-Seite. Mittlerweile raucht mir wirklich der Kopf (bin absoluter Anfänger), weil ich mir nicht sicher bin was ich machen soll. Die Option mit der 1/4" Spannzange
hatte ich auch schon in Erwägung gezogen, sympatischer wäre mir die Variante mit 8mm Schaft und Wendeplattenfräser, da ich mich vorerst auf Fingerzinken "konzentrieren" möchte.

Ich bin in Deinem neuen Buch (was ich übrigens als ausgezeichnet bezeichnen würde) auch auf das Kapitel mit dem Dovetail TemplateMaster gestoßen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass - obwohl die Schablonen ähnlich aussehen -
dass die Fingerzinken nicht auf der gleichen Schablonen-Seite wie bei meiner Schablone gefräst werden. Ist es so? In der Betriebsanleitung von Dakota sieht man, dass der Fräser nur rein- und rausgeschoben wird (bei der Herstellung von Fingerzinken) und der Finger wird nicht abgefahren. Anders in Deinem Buch, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Ich habe bereits die Vorrichtung aus Deinem Buch zur Template-Befestigung gebaut, jetzt fehlt nur der Fräser - egal in welcher Ausführung.

Bei der Gelegenheit hätte ich eine Frage an Dich - diese Infos habe ich im Buch nicht gefunden. Es geht um die Ausreissbrettchen und zwar bei der Vorrichtung zum Stots Template aber auch für die Fingerzinkenvorrichtung die am Buchende vorgestellt wird. Wie oft müssen diese gewechselt werden? Jedes Mal? Sorry, für die vielleicht etwas komische Frage, aber als Neuling und Autodidakt - der dazu noch nie Zinken gefräst hatte - sind die Antworten leider nicht selbstverständlich.

Beste Grüsse
Jakob



Wolfgang Kasper
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Re: Zinkenschablone Dakota

Beitrag von Wolfgang Kasper »


Gehört nicht direkt zum Thema, aber vielleicht gelegentlich nützlich:

http://www.hug-technik.com/inhalt/ta/zoll.htm (hier: Umrechnung Zoll in Millimeter)



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