Kantenbearbeitung bei große Platten *MIT BILD*

[MarkusB]

Hallo zusammen,

ich wollte euch mal zeigen, wie ich rechtwinklige Kanten von großen rechteckigen Platten herstellen.
Natürlich ganz ohne Strom.

Würde mich mal interessieren, wie ihr das so macht.

Bild 1
Erst eine Längskante gerade und rechtwinklig hobeln


Bild 2
Dann meine Hobelbank in eine Stoßlade verwandeln


Geht wunderbar, ist aber auch nicht unaufwendig...


Aber so kann ich Platten wie in diesem Fall von 600x1750 mm problemlos herstellen.

Viele Grüße

Markus

[Georg Pfab]

Hallo Markus,
auf diese Art habe ich noch nie Massivholz Längskanten gehobelt. Ich kenne diese Art des Fügens nur bei Furnierpaketen oder zum Bestoßen von Hirnholz.
Mich wundert, dass du mit der gezeigten Rauhbank Hirnholz so sauber bestoßen kannst.
Gruß Georg Pfab

[Pedder]

Hallo Georg,

mich wundert das nicht so. Markus hat das Schärfen direkt bei Friedrich gelernt.
Schärfe ist nach meinem Eindruck das absolut Wesentliche beim Bestoßen.

Liebe Grüße
Pedder

[Georg Pfab]

[In Antwort auf #146593]
Hallo Markus,
handelt es sich hier um einen besonderen Hobel oder nur um eine grifflose Rauhbank?
Welches Eisen verwendest du?
Gruß
Georg Pfab

[Hans Dieter]

"Schärfe ist nach meinem Eindruck das absolut Wesentliche beim Bestoßen.!

Da hast Du wieder mal 100% Recht und mein WE ist gerettet :-D

Gruß HD

P.S.
Ein ehemaliger Chef pflegte zu sagen: Mit einer weichgekochten Nudel kann man eben keine Tresortüre öffnen

[Horst Entenmann]

[In Antwort auf #146593]
Hallo Markus,

Interssant wie du das machst. Ich habe noch nie so viele Platten auf einmal gehobelt daß sich der Aufwand für mich gelohnt hätte.

Normalerweise hoble ich erst eine lange Seite mit der Raubank gerade und gehe dann mit dem Kantenhobel drüber. Die Seite markiere ich als Bezugsseite.
Dann hoble ich die Stirnseiten in den Winkel und gehe auch nochmal mit dem Kantenhobel drüber.
Zum Schluß hoble ich die gegenüberliegende Längsseite parallel zu der Bezugsseite und dann wieder mit dem Kantenhobel.

Bei dicken Platten die der Kantenhobel nicht mehr packt habe ich die Veritas Rauhbank mit der Führung.
Ich finde allerdings daß das Arbeiten damit etwas schwierig ist, ich habe da Probleme den Anschlag sauber anzudrücken und gleichzeitig den Hobel zu führen. Aber ich mache das ja auch ganz selten.

Gruß Horst

[Rolf Richard]

[In Antwort auf #146593]

Würde mich mal interessieren, wie ihr das so macht.

Hallo Markus!

Eine grosse Platte habe ich an der Front meiner Hobelbank mit Hilfe der Vorderzange und einer Zwinge befestigt und dann mit einer 7er Raubank begradigt. Hochkant zu bearbeiten ist mir irgendwie angenehmer.
Für Stirnholz einen Flachwinkelhobel, vielleicht auch deswegen, weil bei mir fast nur Hartholz auf die Bank kommt. Stosslade finde ich nicht so gut. Da klemmts bei mir immer irgendwie mit der Hand und dem Hobel.

Zugegeben, aktuell tue ich mir das alles nicht mehr an. Führungsschiene drauf, festspannen und mit der daran geführten Oberfräse abfräsen. Funktioniert längs wie quer. Ist das zu entfernende Stück zu breit läuft an der gleichen Schiene erst mal die Stichsäge. Die letzten 2-3 mm bleiben dann für die Fräse. Geht schnell und hochpräzise.

Ich habe aber durchaus Respekt vor solcher Handarbeit.

Gruss
Rolf

[Friedrich Kollenrott]

[In Antwort auf #146593]
Hallo Markus,

Du weisst ja, wie ich das mache, aber vielleicht interessiert es im Forum (obwohl, neu ist das nicht)

Zur exakten Bearbeitung großer Platten hoble ich die Längskanten freihändig, aber die kurzen Seiten mit einer langen Stoßlade. Das ist eine lange hölzerne Führungsschiene mit Anschlag hinten, die ich auf die Hobelbank spanne. Dazu gehört ein zusätzlicher kurzer Anschlag hinten, der links davon auf dii Platte gespannnt wird auf und durch Klopfen nach vorn und hinten verschoben werden kann bis der rechte Winkel am Werkstück exakt ist. Mit dieser Vorrichtung kann ich Platten praktisch beliebiger Länge (das Bild zeigt ein sehr kurzes Werkstück) und bis 60cm breit sehr genau bearbeiten.
(Die Bilder zeigen noch meinen alten Bestoßhobel, inzwische habe ich einen vn Veritas, der ist tatsächlich besser)

Friedrich

[MarkusB]

[In Antwort auf #146598]
Hallo zusammen,

ein scharfes Eisen ist ohne Frage hilfreich.
Als ich das Bild aber machte, war das Eisen alles andere als scharf.
Wegen der Kälte konnte und wollte ich nicht schärfen (unbeheizte Werkstatt).
Ich habe mich selber über das Ergebnis gewundert.
Ich habe beim Hobeln zwar bemerkt, dass das Eisen nicht scharf ist, aber das Ergebnis war OK, also habe ich es weiterhin benutzt.
Ich hatte damit schon viele Meter 5 cm starke Buche bearbeitet (längs und quer zur Faser).
Heute habe ich das Eisen dann doch geschärft.
Es war stumpf, wie ich vermutet habe, ich hätte damit aber noch weiter arbeiten können.
Keine Ahnung, warum es dennoch gute Ergebnisse brachte. Vielleicht lag es am Holz, dabei ist es das, was bestimmt schon viele befürchtet haben: billige Fichte aus dem Baumarkt.
Soviel ich weiß, für Hobel und Beitel ziemlich strapaziös.

Vielleicht ist es aber auch die Durchschlagskraft des Hobels (ist schon ein Klopfer)
Vielleicht wird weniger geschnitten sondern mehr geschert.
Ich weiß es nicht.
Tatsache ist aber, dass der Hobel richtig gut ist, vor allem das Eisen: ein altes laminiertes Ulmia Eisen. Lässt sich sehr gut schärfen und behält lange seine Schnitthaltigkeit.
Denn nach der vielen Arbeit hätte es m. E. nach viel stumpfer sein müssen.

Viele Grüße

Markus

[MarkusB]

[In Antwort auf #146597]
Hallo Georg,

es ist eine umgebaute Ulmia Rauhbank mit einem original Ulmia Eisen.
Einen Bericht darüber gibt es hier:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/md/read/id/69606/sbj/umbau-rauhbank-bestosshobel/

Viele Grüße

Markus