PM-V11 Eisen mit King Steinen schärfen?

[Eberhard Fahle]

Hallo zusammen!

Ich wollte mir in Kürze einen neuen Hobel kaufen und habe ein Frage zu den Eisen aus PM-V11 Stahl von Veritas.
Der Händler bei dem ich den Hobel bestellen möchte schreibt zu Werkzeugen aus PM-V11:

Pulvermetallurgisch hergestellte Eisen lassen sich mit den meisten Japanischen Wassersteinen schärfen. Trotzdem empfehlen wir für diese Eisen die Wassersteine von Shapton zu verwenden.

Ich benutze schon seit längerem Steine der Firma King und bin auch zufrieden mit dem Ergebnissen beim Schärfen.
Hat jemand vielleicht Erfahrungen mit King-Steinen und PM-V11 gemacht?

Falls das Schärfen einfach länger dauert wäre es mir egal, da ich reiner Hobby-Handwerker bin.
Oder könnten die Steine durch das Material beschädigt werden? Dann würde ich lieber ein normales A2 Eisen wählen.
Meine King- Steine halten sicher noch ein paar Jahre, da möchte ich mir die Ausgabe für neue Shapton-Steine lieber ersparen.

Falls jemand einen Tipp für mich hat, vielen Dank im Voraus...

[Klaus Kretschmar]

Hallo Eberhard,

ich halte es für ausgeschlossen, dass der Stahl Deine King Steine beschädigen könnte oder die Steine den Stahl. Die Händlerempfehlung dürfte darauf zurückzuführen sein, dass seiner Meinung nach dieser besondere Stahl mit den Shaptons besonders gut harmoniert, sprich das Schärfen schneller geht. Ich habe meine PM-V 11 Beitel schon auf Wassersteinen, Ölsteinen und Diamantfolien abgezogen. Letzteres gaht am schnellsten, auf den Steinen dauert es etwas länger. Das ist schon alles.

Von der Schärfbarkeit und vor allem der Schneidhaltigkeit ist der PM-Stahl dem A2 überlegen. Auf Hobeln ist mir der kryogenisch gehärtete D2 Stahl von Gerd Fritsche am liebsten.

Klaus

[Wolfgang L.]

Hallo Eberhard,

ich habe seit kurzem auch ein PMV-11 Eisen und bin der Meinung, dass es sich relativ leicht schärfen lässt (auf Cerax Steinen), nicht ganz so schnell wie C-Stahl, aber in etwa gleich schnell (oder vlt. sogar etwas schneller) als A2 und schneller als D2.

Ich kenne die King Steine nicht, aber Beschädigungen am Stein oder Eisen sind eigentlich ausgeschlossen. Das schlimmst was dir passieren kann, ist dass die King Steine von der Härte und Art der Bindung nicht gut mit den PMV-11 Eisen harmonieren und das würde dann bedeuten, dass das Schärfen langsam vonstatten geht und/oder der Stein sich etwas schneller zusetzt und/oder schneller hohl schleift, d.h. öfters abgerichtet werden muss. Es mag sich also möglicherweise herausstellen, dass deine Steine nicht die am besten geeignetsten sind, aber ans Ziel kommst auch ganz sicher.

[Eberhard Fahle]

[In Antwort auf #146438]
Ich hatte auch eigentlich vermutet, dass Schärfen mit den King Steinen wohl nicht optimal, aber doch möglich ist.
Der nächste Hobel hat dann also ein PM-V11 Eisen .... sobald er wieder lieferbar ist (wie ich gerade sehe)

Na ja, ist auch noch ein wenig frisch in meiner Garage.

Danke für die Hinweise
Eberhard

[Nikolaus]

PM-V11 kann man sehr gut auf King Steinen schärfen! Ich besitze drei davon(für Stanley Hobel) und sie sind leichter und schneller zu schärfen als die A2 Eisen von Lie-Nielsen, Hock, oder Veritas, wovon ich auch je eines besitze!
Ich mag meine King Steine. Sie sind zwar weich und müssen häufig abgerichtet werden, aber sie schärfen schnell und sehr scharf!

[Mondo88]

[In Antwort auf #146438]
Hallo Eberhard,

ich besitze den Low Angle Jack Plane mit PM-V11 Eisen. Ich schärfe alle meine Eisen mittlerweile mit Naniwa Steinen. Vorher habe ich sämtliche Hersteller durchprobiert, bin aber letztenendes bei Naniwa gelandet.

Als Schruppstein kommt der 400er Professional zum Einsatz (trägt mehr ab als der 220er Sharpening), ein harter, gut abtragender Stein, welcher schnell Scharten herausschleift und Winkel korrigiert.
Der 1000er Sharpening Stone ist am häufigsten im Einsatz, da ich meine Eisen ohne Mikrofase schleife, wie beim Kanna.
Das Finish erledigt ein 8000er Sharpening Stone (gelb). Der poliert die Fläche auf hochglanz. Friedrich Kollenrott hat den auch im Einsatz. Nach langem durchprobieren bin ich ebenfalls zu dem Ergebnis gekommen, das dieser Stein, für mich (egal ob C-Stahl oder PM-V11) der beste Abziehstein ist.

Zusammengefasst lässt sich sagen: PM-V11 lässt sich auf Natursteinen (belgischer Brocken, Amakusa, Honyama) wesentlich schwieriger schärfen als auf Naniwa Steinen. Zum Abziehen kenne ich keinen besseren Stein als den Naniwa 8000er Sharpening Stone. Der Unterschied wird unterm Mikroskop gegenüber anderen 8000ern deutlich sichtbar ;-)

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.

Sascha

[Horst Entenmann]

Hallo Sascha,

Ja, ich mag die Naniwas auch. 1000, 3000 und 8000er.

Gruß Horst

[Rafael]

Der Unterschied wird unterm Mikroskop gegenüber anderen 8000ern deutlich sichtbar ;-)

Hallo Sascha, wenn es irgendwie geht, dann zeige uns einige Bilder. Ich wäre sehr interessiert.

Gruß,
Rafaael

[Georg Pfab]

[In Antwort auf #146443]
Hallo Eberhard,
hat es besondere Vorteile wenn man die ganze Fase poliert? Ich kann mir vorstellen das macht ganz schön viel Arbeit.
Gruß Georg

[Eberhard Fahle]

Hallo Eberhard,
hat es besondere Vorteile wenn man die ganze Fase poliert?

Oh, da bin ich der total falsche Ansprechpartner.
Ich schreibe aber trotzdem mal ganz mutig :Warum sollte man das tun?

Mein Grundlagenwissen stammt allerdings hauptsächlich aus dem Internet, und dann habe ich einfach mal angefangen zu schärfen. Hilfreich fand ich gerade zu Anfang die Videos von Heiko Rech zum Thema.
Ich benutze eine Veritas-Schleifhilfe und komme damit auch wirklich gut zurecht. Jede Schneide die ich bisher bearbeitet habe war hinterher zumindest so scharf wie sie vom Hersteller ursprünglich mal angeliefert wurde, meistens aber sogar besser.

Ich kann mir vorstellen das macht ganz schön viel Arbeit.

Wenn man im Jahr nur 2-3 Teile (Projekte) anfertigt hat man viel Zeit. Aber ich glaube für meine ersten Schleifversuche (1 Hobeleisen, 6 Stemmeisen) habe ich fast 6 Stunden gebraucht.
Mittlerweile Schleife ich die Werkzeuge in einer Stunde mal eben so durch.