Furnier goes Vakuum - Erfahrungsaustausch

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wolfgang.g

Re: Furnier goes Vakuum - Erfahrungsaustausch

Beitrag von wolfgang.g »


Hollo zusammen
ich habe vor einiger Zeit einige Sachen mit einer selbst gebauten Presse gemacht. Es ist ganz einfach: Da ich keine gebogenen Sachen pressen wollte, habe ich eine Glasscheibe genommen, eine einfache Folie (Klare Plastiktischdecke) und einen Pneumatikanschluß (abgedreht, mitz Sekundenkleber auf eine Gummischeibe geklebt) mit Tepichklebeband in die Folie geklebt.
Auf die Glasscheibe kommt das Furnier, Spanplatte mit Leim eingestrichen und auf das Furnier gelegt. Dann ein Paar olle Lappen drauf, Folie lose aufgelegt und mit Paketklebeband auf die Glasplatte geklebt. Pumpe an und fertig.
Leider wird die Pumpe sehr heiß. Ich will noch einen Druckschalter anbringen.
Ausserdem überlege ich, die Glasplatte zu beheizen. Wasser verdampft im Vakuum bei ca 35°C. Dadurch würde der Leim viel schneller trocken. Den Schlauch würde ich dann ein paar meter in die Tiefkühltruhe legen und anschließend einen Wasserabscheider (Gurkenglas) hinterschalten bevor es in die Pumpe geht. Und dann soll noch eine alte Sauerstoffflasche als Zwischenspeicher fungieren.
Einige Sachen hab ich auf:
http://holzkeller.npage.de/vakuumpresse_7943917.html
geschrieben. Hab aber damals kaum Resonanz erhalten.
Wenn noch Fragen sind, bin ich gerne bereit.

Gruß
Wolfgang


Manuel
Beiträge: 166
Registriert: Di 24. Dez 2019, 13:41

Re: Furnier goes Vakuum - Erfahrungsaustausch

Beitrag von Manuel »


Hallo Wolfgang,

warum verwendest du denn Glas als Presslage?
Der Vorteil des Vakuums ist ja gerade, dass es von allen Richtungen her wirkt, also gerade nicht auf eine plane Oberfläche angewiesen ist!
Aber Respekt für deine Versuche, so wird man der Technik wirklich schnell ein Freund.

Gruß
Manuel


Wolfgang.G

Re: Furnier goes Vakuum - Erfahrungsaustausch

Beitrag von Wolfgang.G »


Ich habe glatte Platten furniert und der Vorteil ist eben, dass eine einfache Glasplatte absolut eben ist. Die Spanplatte wird super an die Scheibe angepresst, ich kann die Lage genau erkennen und Glas läßt sich mit einem Schaber sehr einfach reinigen. Der Vorteil des Vakuums ist einfach eine gleichmäßige Pressung und ich möchte behaupten der Pressdruck, speziell bei großen Flächen, ist höher als man mit Zwingen erreichen kann.
Gruß Wolfgang


Manuel
Beiträge: 166
Registriert: Di 24. Dez 2019, 13:41

Erster Test gleich mit Erfolg!

Beitrag von Manuel »

[In Antwort auf #56240]
Hi Forums-Leser,

ich kann berichten, dass mein erster Test mit Erfolg gelaufen ist. Ich habe vor davon eventuell ein Video zu drehen, wenn ich nächste Woche dafür wegen Urlaubs mal Zeit dazu habe.
Meine PE-Pressmembran (PE-Folienschlauch, nahtlos) leistet gute Dienste, ich habe sie auf einer Seite mit dem Bügeleisen (!!!) verschweißt, auf der andere Seite habe ich mir aus Fichtenholz eine Verschlussleiste aus Hohlkehle und Halb-Stab gebaut, das wirklicht top funktioniert. Wenn ich die Pumpe ausschalte, dann halte ich zu 99,99 % das Vakuum, für mindestens 10 min, ohne das sich am Manometer irgendwas verändert. Mein Vakuum liegt derzeit bei -800mBar bzw. 24"Hg. Als Auflage übers Furnier und zum gleichmäßigen Luftdurchfluss auf gesamter Fläche habe ich derzeit eine Art Fliegengitter-Stoff genommen. Was gut funktioniert, sich aber beim Einbringen des Furniers mit dem Träger in den Press-Sack gerne etwas mit dem Furnier an den Kanten verhakt.

Ich habe das Furnier ca. 25min gepresst, eine halbe Stunde auslüften lassen und es anschließend mit Wasser besprüht, um zu sehen, ob sich Kürschner oder dergleichen gebildet hat. Aber nichts ist passiert, das Furnier liegt einwandfrei an allen stellen ganz plan am Träger an und bewegt sich nicht mehr.

Meine Teile aus Amerika sind mittlerweile auch nach ca. 3,5 Wochen angekommen. Sie haben die meiste Zeit beim dt. Zoll verbracht. Nach etwas Recherche hab ich rausbekommen, dass die Anschlüsse von Auto-Reifen stammen bzw. von Reifenschläuchen und Anschlüssen zum Befüllen von Autoreifen mit Druckluft. Dementsprechend werde ich mir mal weitere Anschlüsse (v.a. für die Vakuum-Säcke) beim Fachhandel besorgen. Dann habe ich für jede Größe den passen Press-Sack.

Ich hoffe dann in der nächsten Woche ein Video nachliefern zu können.
Grüße
Manuel



garfilius
Beiträge: 107
Registriert: Mo 22. Dez 2014, 13:03

Re: Erster Test gleich mit Erfolg!

Beitrag von garfilius »


Hallo Manuel,

Glückwunsch, dass gleich alles so gut geklappt hat.
Hast Du schon Versuche ohne Fliegengitter gemacht? Ich meine, irgendwo gelesen zu haben, das die Luft über die Falten im PE-Sack (die sich sowieso bilden) heraus gezogen wird.
Reifenventile ist ein guter Tipp. Die für die schlauchlosen PKW-Reifen dürften nicht funktionieren, aber vielleicht passt ja was vom Fahrradschlauch.

Gruß
Gero



Manuel
Beiträge: 166
Registriert: Di 24. Dez 2019, 13:41

Re: Vakuumpresse - Erster Test gleich mit Erfolg!

Beitrag von Manuel »


Hallo Gero,

ich habe es mal ohne Fliegengitter probiert, hat aber nicht allzu gut funktioniert, das Problem ist, es saugt zwar Luft ab, aber es bilden sich "Pufferzonen" wo noch Luft vorhanden ist. Dann merkt man, dass das Vakuum nicht überall gleichmäßig entsteht und das Manometer abfällt, wenn man die Pumpe ausschaltet. Also selbst beim PE braucht man einen Luft-Kanal-Erzeuger.
Mit den Ventilen hast du recht. Wenn dann funktionieren nur die Ventile für Autoreifen-Schläuche. Denn die für Alu-Felgen haben ja nur so einen Gummi-Verschluss, die in die Felge eingesteckt wird. Die für Autoschläuche sind zum Schrauben mit Feingewinde. Im Prinzip ist das auch von veneersupplies.com nur ein Ventil von einem Autoschlauch, weil ich mir davon schon ein paar im Internet angesehen habe.

Der Filter ist übrigens auch nur ein umgedreht verwendeter Druckluft-Filter, wie er an Kompressoren angeschlossen wird. Lässt man ihn "rückwärts" laufen, funktioniert er auch für Vakuum, sofern er kein Überdruckventil oder eine Ablassschraube am Sichtglas hat. Im Prinzip sind aber die Teile aus USA schon ihren Preis wert, man kann sie natürlich auch einzeln in Deutschland bekommen. Wobei ich nicht ausschließen will, dass man dann sogar etwas teuerer kommt, weil man bei verschiedenen Shops ja mehrmals Versand zahlt.

Gruß
Manuel



Michael Formanek
Beiträge: 340
Registriert: Di 27. Dez 2016, 18:58
Kontaktdaten:

Re: Erster Test gleich mit Erfolg!

Beitrag von Michael Formanek »

[In Antwort auf #56736]
Hallo Manuel,

ich kann dir nur die Homepage von R&G Online Faserverbundwerkstoffe empfehlen. Da gibt es unter anderem eine Lochfolie die speziell zum pressen im Vakuum gedacht ist.

Schönen Abend noch

Gruß Michael



Wolfgang.g

Re: Vakuumpresse - Erster Test gleich mit Erfolg!

Beitrag von Wolfgang.g »


Hallo,
mein Anschluß:
Verschraubung von Festo, eine Seite Schlauchtülle, andere Seite Gewinde.
Gewinde abgedreht bis zum 6kant dann mit Sekundenkleber auf ein Gummistück D=5cm (+kleines Loch) geklebt. In die Folie ein Loch geschnitten und das Teil mit doppelseitigem Klebeband eingeklebt.
Als Schläuche benutze ich die blauen Festo-Druckschläuche. Die lassen sich auch gleich an der Schlauchtülle festschrauben.
Da ich bisher nur glatte Teile furniert habe, bin ich mit meiner Glasscheibe zuper zufrieden. Um die Folie vor scharfen Ecken zu schützen und die Luft gut zu entfernen, lege ich einfach auf die Kanten und bis zum Anschluß ein paar Putzlappen. Die funktionieren auch gleich als Filter.
Als nächste Aufgabe werde ich eine Plastikplatte statt der Glasscheine benutzen. Ich glaub die nennt sich GutaGlies oder so.
Gruß Wolfgang


Wolfgang.G

Re: Erster Test gleich mit Erfolg!

Beitrag von Wolfgang.G »

[In Antwort auf #56906]
Hallo,
war es hier oder in einem andern Thread? Die Frage, ob mit einer Vakuumpresse auch große Teile so ca. 1x2m gepresst werden können.
Ich habe eine nette Antwort gefunden:

http://www.woodtec.ch/index.php?page=362

Bitte den Unterkiefer fest halten.
Gruß Wolfgang


Wolfgang.G

Re: Furnier goes Vakuum - Erfahrungsaustausch

Beitrag von Wolfgang.G »

[In Antwort auf #56391]
Und noch einer:

http://www.woodtec.ch/index.php?page=396

Bitte auf den Punkt klicken und Kinn....

Gruß Wolfgang



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