Wochenbild 48. KW: Rampa- Muffe geführt eindrehen *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Friedrich Kollenrott
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Vorbohren Rampa- Muffe

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #145924]
Also,

ich setzte gern und oft Rampa- Muffen ein (bis M12!). Früher habe mich oft mit viel zu engen Bohrungen gequält, ich meinte, man müsse den Kern- Durchmeser der Rampa- Muffe vorbohren. Inzwischen weiss ich, das ist viel zu eng. Ich mache immer eine Probebohrung. Die gezeigte Muffe hat innen M8, außen 16mm, Kern 13,5 mm. 14mm vorbohren habe ich versucht, war sehr stramm. Also 15 mm vorgebohrt. Und mit einem Blech- Schälbohrer den "Eingang" etwas aufgeweitet, dann geht es besonders gut. Klaus hat das schon richtig gesehen.
Die Haltbarkeit ist auch bei relativ großer Vorbohrung nie ein Problem, weil ich in kritischen Fällen wie hier die Muffe nochmal rausdrehe und dann unter Zugabe von 2- Komponentenkleber wieder einsetze.

Meine früheren Probleme mit den Dingern rührten auch daher, dass sie oft (früher immer?) einen Querschlitz hatten, der suggerierte man solle und könne sie mit einem Schraubendreher eindrehen. Hab ich dann mit einem Schraubendrehereinsatz in der Bohrwinde gemacht, das führt überhaupt nicht, so ein Mist.... Heute haben die Muffen oft einen Sechskant, das ist schon besser. Aber optimal ist es wirklich wie gezeigt, sauber geführt im Gewinde.

Grüße an alle, Friedrich

Rolf Richard
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Re: Vorbohren Rampa- Muffe

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Friedrich.....

Meine früheren Probleme mit den Dingern rührten auch daher, dass sie oft (früher immer?) einen Querschlitz hatten, der suggerierte man solle und könne sie mit einem Schraubendreher eindrehen.


Ich habe mal gelernt, dass dieser Schlitz kein Schraubendreherschlitz ist, sondern auf der Seite sein sollte, die zuerst ins Holz geht. Der "Schlitz" funktioniert als Spanbrecher. Den von Dir genannten Fehler habe ich bis zur "Erkenntnis" auch gemacht und die Muffen verflucht!

Gruss
Rolf

Klaus Kretschmar
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Re: Vorbohren Rampa- Muffe

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Hallo Friedrich,

danke für die Aufklärung! Es macht Sinn, den Eintritt etwas aufzuweiten, um möglichen Ausbrüchen am Eintritt vorzubeugen. Das überzeugt mich. Dann war es doch keine optische Täuschung sondern aus gutem Grund beabsichtigt. Hätte auch nichts anderes von Dir erwartet :-)

Klaus

Philipp
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Rampa- Muffe rausdrehen

Beitrag von Philipp »

[In Antwort auf #145936]
Die Haltbarkeit ist auch bei relativ großer Vorbohrung nie ein Problem, weil ich in kritischen Fällen wie hier die Muffe nochmal rausdrehe und dann unter Zugabe von 2- Komponentenkleber wieder einsetze.


Ich drehe Rampas ähnlich wie von Friedrich gezeigt ein und benutze dabei auch ein Eindrehwerkzeug aus einer Schraube mit Mutter(n).
Nur: wie ich Rampas ohne Inbus-Aufnahme wieder rauskriegen soll, ist mir immer noch ein Rätsel. Das Eindrehwerkzeug dreht sich ja nur selbst aus der Muffe raus, ohne sie zu greifen.

Nachdem ich einmal erkannt hatte, daß der Schlitz nicht als Aufnahme für einen Schraubendreher, sondern das eigentliche Gewindeschneidwerkzeug ist, bekam ich die Dinger plötzlich ganz leicht reingedreht...:-)

Gruß, Philipp

Pedder
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Re: Rampa- Muffe rausdrehen

Beitrag von Pedder »


Hallo Philipp,

wenn keine Ansatzpunkte für eine Werkzeug (mehr) vorhanden, könntest Du es mit einem Gewinde und einem
Tropfen Kleber/Schraubensicherung probieren. Damit habe ich auch schon Muttern auf nahezu glatte Flächen geklebt:


Liebe Grüße
Pedder

Hans Dieter
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Re: Rampa- Muffe rausdrehen

Beitrag von Hans Dieter »


Hi
Wenn eine stark gekonterte Mutter nicht hilft, kann man den Linksausdreher aus dem KFZ Bereich bemühen, im Gegensatz zu angebohrten Schrauben hilft der hier wirklich weiter.
Gruß HD

Philipp
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Linksrausdreher

Beitrag von Philipp »


Mit dem Linksrausdreher ist die Muffe aber dann hinüber. Pedders Vorschlag klingt da schonender, aber etwas aufwendig.
Bleibt für's schnelle Rein- und Rausdrehen nur die Wahl einer Muffe mit Inneninbus oder zusätzlichem Schlitz.

Gruß, Philipp

Pedder
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Re: Linksrausdreher

Beitrag von Pedder »


Hallo Philipp,

naja, ich bin mir nicht sicher, dass ich den Aufwand der Reinigung für den Preis einer Rampamuffe auf mich nehmen würde:
Erhitzen, Aufbrechen, Spezialmittel einsprühen Reste rauskratzen. Aber eine Rampamuffe plant man ja, da sollte das nicht ständig nötig sein.

Liebe Grüße
Pedder

UweM
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Re: Rampa- Muffe rausdrehen

Beitrag von UweM »

[In Antwort auf #145940]
Moin Pedder,

was für einen Kleber nimmst du denn da?
Es sollte doch gesichert sein, das man die Mutter ohne Beschädigung des Originals wieder entfernen kann.

Vielen Dank
Uwe

Wolfgang L.
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Re: Rampa- Muffe rausdrehen

Beitrag von Wolfgang L. »


Hallo Uwe,
Schraubensicherung wie zB Loctite blau - das lässt sich i.d.R. auch wieder ohne Gewalt trennen, reicht aber u.U. nicht aus.
Eine Verbindung mit dem hochfesten (roten) Zeug kriegt man meistens nur durch erhitzen wieder gelöst.

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