Japansäge schärfen?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Pedder
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Re: Japansäge schärfen?

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #145845]
Hallo Rolf,

stimmt das denn wirklich?

das macht wahrscheinlich wenig Sinn, denn die westlichen Blätter sind deutlich zu dick.
Damit ginge, wenn man das Blatt rumdreht, ein Hauptvorteil der japanischen Sägen verloren.
Das ist nämlich das geirnge zu zerspanende Holz und damit ein geringerer Kraftaufwand.


Ich glaube nicht. Zunächst ist es ja (wenn auch langsam aus der Mode kommend) immer ganz sinnvoll,
sich die Fakren anzusehen.
Und beim Vergleichen macht es Sinn, Werkzeuge zu vergleichen, die in etwa für die gleiche Aufgabe bestimmt sind.

Kommend von den Aufgaben mal eine kleine Gegenüberstellung:

Zinken für Schubladen
japanisch: Dozuki längs Blattstärke 0,2-0,3mm
Westlich: Feinsäge Veritas Blattstärke 0,4mm

Absatzschnitte Zapfenschultern:
Japanisch Dozuki quer. Blattstärke 0,3 mm
Westlich: Carcass saw: Blattstärke 0,5 mm

Zapfen:
Japan Ryopba 0,5-0,7mm (bei Dieter)
westlich: ZB Zapfensäge Veritas 0,6mm, Sash saw Gramercy: 0,5mm

Bohlen Absetzen:
Jap. Anabiki 0,8mm (Schnittbreite 1,4mm)
Gestellsäge: 0,7mm (Schnittbnreite 1,4mm)
Fuchsschwanz Lynx : Schnittbreite (Blattstärke ist nicht angegeben) 1,2 mm)

Ich denke, ich muss das nicht weiter führen. Wenn man die richtigen Sägen miteinander vergleicht,
sind westliche nicht dramatisch stärker als japanische. Bei den groben Arbeiten dreht sich das Verhältnis eher.
Dieses Bild von dem Fuchsschwanz ist sehr eindrücklich, aber es leitet einen fehl.

Es gibt wirklich Unterschiede:
Japansägen kamen immer schon geschärft und oft dünngeschliffen und ideal geschränkt.
(Sie sind dafür kaum nachschärfbar.)
Ziehen ist für Menschen leichter als stoßen.
Die Trapezverzahnung bietet bei gleicher Zahl der schneiden einen größeren Spanraum.

Völlig gleich ist hingegen:
Dünnere Blätter neigen eher zum Verlaufen.
Blätter mit zu kleinem Spanraum verlaufen, wenn die Lücken verstopfen.

Liebe Grüße
Pedder

Ernst Spangenberger
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Re: Japansäge schärfen?

Beitrag von Ernst Spangenberger »

[In Antwort auf #145853]
Weil mir die ziemlich teure Feile nach ein paar Zähnen ausgebrochen ist.
Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Ich hatte mir bei Dieter eine Sägefeile für japanische Sägen gekauft, um damit in eine Rückensäge (8 tpi, nicht gehärtet) größeren Zwischenräume zu feilen zwecks besserer Spanabfuhr. Schon nach wenigen Zähnen begann der Hieb auf der scharfen Kante der Feile auszubrechen. Ich habe es gerade so geschafft, diese eine Säge zu feilen, aber das war mehr ein Geruckel als ein Feilen. Gleiches Spiel bei einer Feinsage (12 tpi, nicht gehärtet) mit der kleineren Japanfeile. Auch die hat gerade so für eine 25 cm lange Feinsäge gereicht. Ich habe dann die Feile an Dieter zurückgeschickt, und anstandlos mein Geld erhalten.
Jetze habe ich mir eine Feinsägefeile zugelegt, mit der klappt es problemlos, tiefere Zwischenräume herzustellen.

Markus Mueller
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Re: Japansäge schärfen?

Beitrag von Markus Mueller »

[In Antwort auf #145851]
Hallo Harry,

Ich bin jetzt nicht der Experte was Sägen angeht, aber ich glaube ein zentraler Aspekt, der hier bisher nur gestreift wurde, ist die Härtung. Genau das ist doch der Punkt, dass Japansägen in der Regel gehärtet sind. Die handgemachten durchgängig und die industriell hergestellten mit "lasergehärteten" Zahnspitzen. Die halten normalerweise ewig und austauschen muss ich sie nur wenn ich sie verbogen habe, oder wenn Zähne ausgebrochen sind (beides auf "User Error" zurückzuführen). Deshalb wundert es mich auch, dass Du die Blätter so oft wechseln mußt. Oder sind Deine Blätter nicht gehärtet?

Gruß Markus

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Harry Dietz
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Re: Japansäge schärfen?

Beitrag von Harry Dietz »


Hi!
Meine Blätter sind natürlich gehärtet. Da ich aber alles von Hand säge, werden die Dinger spätestens nach einem Jahr so stumpf, dass man es bemerkt. Nach dem Wechsel des Blattes ist alles wieder bestens.
Vielleicht sollte ich es einfach mal ausprobieren und hier berichten. Schade, dass es hier noch niemand so richtig versucht hat.

Grüße
Harry

Pedder
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Re: Japansäge schärfen?

Beitrag von Pedder »


Hallo Harry,

wie wäre es denn mit einer Diamantfeile? Damit kann man auch die lasergehärteten Zähne schärfen.

Liebe Grüße
Pedder

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Harry Dietz
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Re: Japansäge schärfen?

Beitrag von Harry Dietz »


Ich habe hier
"Rautenförmige Präzisionsfeilen zum Nachschärfen japanischer Sägen ohne Zahnspitzenhärtung (Deluxe-Sägen mit durchgehärteten, nicht auswechselbaren Blättern). Einhieb ."
"Hieb:sehr fein; Querschnitt: 2,5 mm; Breite:17 mm; Hieblänge: 75 mm"

Aber ich sehe was du meinst: die Diamant-Sägefeile (etwa die mittelgroße 100 x 20 x 3 mm) wäre vielleicht gar nicht schlecht: man könnte die "alten" Sägeblätter einfach mal blind nachschärfen und sehen ob es sich bemerkbar macht. Wäre ja auch kein Verlust, da ich schon ein paar von den alten Blättern habe.
Gute Idee!

Grüße
Harry


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