Meine Hobelbank ist fertig *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Micha P
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Registriert: Di 16. Jun 2020, 22:16

Re: Niederhalter *MIT BILD*

Beitrag von Micha P »


Hallo Markus,

du hast schon Recht. So ganz ohne ist diese Art der Werkstückfixierung nicht.
Aber so gefährlich, wie das Stemmen auf bzw. in einer Zange ist sie nun auch wieder nicht.
Diese Bedenken hatte ich, ehrlich gesagt auch, als ich sie das erste mal gesehen habe.

Im Unterschied zum Stemmen auf/in eine Zange, werden

a) nicht so viele,

b) nicht so heftige Schläge ausgeführt, als wie zum Stemmen eines Werkstücks erforderlich sind.

c) Die Kraft, die durch den Hammerschlag (roter Pfeil) auf den Fixierbügel ausgeführt wird, wird als Kraftvektor auf die Vektoren der blauen Pfeile
aufgeteilt. Die Fixierung erfolgt im Wesentlichen durch die waagerechten Kraftvektoren, die ihre Gegenkraft durch die Spannwirkung der
Zange finden und natürlich den senkrechten Kraftvektor auf das Werkstück.

Ich behaupte nicht, daß die Wirkung der senkrechten Kraftvektoren im Loch zu vernachlässigen ist. Ich will es jetzt nicht berechnen, aber es ist nicht so schlimm, wie es auf den
ersten Blick erscheint. Gut in einer franzhösischen VZ will ich es auch nicht unbedingt ausprobieren, aber meine zwangsgeführte deutsche HZ hat bisher noch keine
negative Wirkung erkennen lassen. Zumindest habe ich sie noch nicht bemerkt.

Hier eine kleine, nicht maßstäbliche Skizze



LG Micha

MarkusB
Beiträge: 1195
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Re: Niederhalter

Beitrag von MarkusB »


Hallo Micha,

Danke für deine detaillierte Ausführung.
Meiner Ansicht nach wirken bei einer klassischen Hinterzange vor allem nicht so große Hebel wie bei einer französischen, die deshalb sich bestimmt eher verbiegt (die Führungsstangen, nicht die Spindel, die hat Spiel).
Ich würde es aber trotzdem auch dort nicht machen.
Ich hau nämlich auf den Niederhalter ganz schön drauf. Wesentlich stärker als beim Stemmeisen.
Hinzu kommt, dass auf die Zange ja eh schon eine große Kraft wirkt, die Schläge kommen ja noch hinzu.
Kann aber auch gut sein, dass ich der Zange zu wenig zutraue. Ich weiß es nicht. Ich lass es lieber.

Viele Grüße

Markus



simonstucki
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Re: Meine Hobelbank ist fertig

Beitrag von simonstucki »

[In Antwort auf #145703]
gerade entdeckt: noch eine möglichkeit die Niederhalter "aufzurauen". funktioniert im video auch in einer 6" (gut 15cm) dicken platte, sogar ohne rost :)

https://www.youtube.com/watch?v=S7lnfW4iT6o


MarkusB
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Re: Meine Hobelbank ist fertig

Beitrag von MarkusB »


Hallo Simon,

Danke für den Hinweis.
Habe ich gleich mal ausprobiert, nur statt Löcher habe ich mit der Feile waagerechte Riefen vorne und hinten gefeilt.
Nun hält der Niederhalter.
Noch sind die Riefen aber frisch und haben wahrscheinlich sogar einen Grat.
Mal sehen wie lange das funktioniert.

Viele Grüße

Markus

simonstucki
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Re: Meine Hobelbank ist fertig

Beitrag von simonstucki »


Hallo Markus,

ohne dir jetzt angst um deine Niederhalter machen zu wollen, ich denke die Lösung mit dem Körner ist eindeutig die bessere als die mit der Feile. Als du das mit der Feile und dem Grat geschrieben hast, habe ich mir nochmal überlegt, warum Richard (der aus dem video) wohl ein Körner gewählt hat (mir erschien die Wahl zuerst auch ziemlich zufällig, ich hätte auch eher an eine Feile gedacht) je mehr ich aber darüber nachgedacht habe, finde ich die Lösung ziemlich ideal für den Zweck. Der Körner entfernt ja kein Material (im gegensatz zu der Feile) sondern verschiebt es, es entsteht ein Krater und ein erhobener Kraterrand und genau um den Rand geht es, der Krater hat gar keinen Effekt. Der Rand beißt sich im Holz fest und ist sehr robust.

grüsse
simon

Micha P
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Re: Meine Hobelbank ist fertig

Beitrag von Micha P »


Hallo Simon,

vielen Dank für diesen Hinweis. Die Körnermethode funktioniert hervorragend auch in meiner 8,5 cm-Platte.

Meine Platte wird noch 2 - 3 Löcher erhalten.

LG Micha

simonstucki
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Registriert: So 17. Jun 2018, 10:34

Re: Meine Hobelbank ist fertig

Beitrag von simonstucki »

[In Antwort auf #145691]
ich habe erst grad gemerkt, dass ich da noch nicht geantwortet habe:



C. Schwarz hat die zweite Lochreihe (ich habe noch keine, nur in der Zange habe ich schon mal ein Loch gebohrt, um sie nicht auseinander bauen zu müssen) versetzt zur ersten angeordnet.
Ich habe nicht verstanden warum. Ein zur Zange parallelen Anschlag halte ich für sinnvoll.


ich weiss auch nicht warum sie genau um die hälfte versetzt sind, aber C. Schwarz schreib, dass sie in kombination mit einem "doe’s foot" verwendet wird (wie er funktioniert ist hier erklärt: https://www.youtube.com/watch?v=WNrof3cd1cA und hier: https://blog.lostartpress.com/2014/11/09/an-improved-does-foot-appliance/.
einen parallelen Anschlag halte ich für unnötig, 3 punkte sollten eigentlich in fast jeder situation ausreichen. aber wie C. Schwarz schreibt, solange du einen Grund für weitere löcher hast, lass dich nicht davon abhalten.

UweM
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Re: Niederhalter

Beitrag von UweM »

[In Antwort auf #145737]
Moin Markus,

eine schöne Werkbank hast du dir da gebaut.

Was ich nicht verstehe, warum haust du scheinbar so kräftig auf den Niederhalter?
Eigentlich sollten doch ein oder zwei leichte Schläge genügen.

viele Grüße
Uwe

MarkusB
Beiträge: 1195
Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21

Re: Niederhalter

Beitrag von MarkusB »


Hallo Uwe,

ich glaube, du hast Recht.
War gerade in der Werkstatt, halb so doll hält auch.
Danke

Viele Grüße

Markus


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