Sägewerkbesuch - Rotbuche *MIT BILD*

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M. Winkler
Beiträge: 42
Registriert: Mo 9. Mär 2015, 13:28

Sägewerkbesuch - Rotbuche *MIT BILD*

Beitrag von M. Winkler »




Habe heute meinem Sägewerk einen Besuch abgestattet und ein bisschen Projektmaterial eingekauft :). Insgesamt sind es knapp ein Kubikmeter Rotbuche frisch geschnitten (55mm und 35mm; 3m lang) für insgesamt 130€ inkl. aufschneiden und besäumen. Ich empfinde das für relativ günstig?? Hatte eher mit 200€ und mehr gerechnet?
Habt ihr noch irgendwelche Tipps zur Lagerung und Trocknung des Holzes? Ich werde es in den nächsten Tagen noch mit einer Folie abdecken. Wie kann ich erreichen, dass das Holz einigermaßen verzugsfrei trocknet und an den Stirnseiten nicht einreißt?
Geplant ist, dass ich aus der Buche in ein bis zwei Jahren eine schöne massive Hobelbank baue :)

mfg
M. Winkler
(Oben und die 1. Schichtreihe(unten) ist das übrig geblieben Abfallholz vom besaümen. Unser Kachelofen freut sich schon :))



Andreas K.
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Re: Sägewerkbesuch - Rotbuche

Beitrag von Andreas K. »


Hoila Maximilian!
Der Preis von dem du schreibst war nur für das Aufschneiden? Dann würde ich den für eher saftig halten.

Zum Lagern:
Gestapelt ist meiner Ansicht nach gut
Nicht in der Sonne lagern, wenn der Lagerort immer so aussieht wie auf dem Foto ist es gut.
Gut wenn Wind in Längsrichtung dazukann.
Vor Witterung schützen, aber gute Belüftung nicht unterbinden, darauf muss man bei der Abdeckung aufpassen.
Im Winter schau ich dass kein Schnee eingeweht wird.
Eventuell die Enden mit Lack, ölhaltiger Farbe, Wachs o.Ä. vor zu rascher Trocknung schützen. Vielleicht hast du irgendwo noch einen alten Lacktopf mit zähem Lackrest.

Und für deine Hobelbank schon jetzt alles Gute und viel Erfolg
Schöne Grüße
Andreas



Rolf Richard
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Re: Sägewerkbesuch - Rotbuche

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo!

Dem Bild nach würde ich das Ganze auf weniger als 1 Kubik schätzen weil man ja normalerweise den "Abfall" nicht mitbezahlen muss. Genausowenig wie die Länge, in der sich Hirnrisse befinden.

Ich habe mal 12 Bohlen mit 52 mm Stärke, 3350 mm Länge und insgesamt 2690 mm Breite gekauft und das waren dann 0,47 Kubikmeter. Getrocknetes Holz, gedämpft, besäumt und leicht beschliffen, so dass man wenig Arbeit damit hatte.
Inklusive Anlieferung habe ich dafür 456,40 Euro bezahlt.

Dein Preis ist wahrscheinlich deswegen so günstig, weil das Holz weder getrocknet noch gedämpft ist. Zeit und Lagerplatz kosten halt auch Geld.

Zum Trocknen kann ich leider nichts sagen. Mein Material lag auch erst mal über 4 Monate in der Garage, bevor es in die Werkstatt ging und eine Hobelbank draus wurde.

Jedenfalls wünsche ich Dir viel Erfolg beim Projekt!

Gruss

Rolf



Wolf. Melloh
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Re: Sägewerkbesuch - Rotbuche

Beitrag von Wolf. Melloh »

[In Antwort auf #58811]
Hallo M.
Wie kann ich erreichen, dass das Holz einigermaßen verzugsfrei trocknet und an den Stirnseiten nicht einreißt?

Stirnseiten streichen mit Ölfarbe 2x.

Trocknen, nun bei uns sind es jetzt 35Grad und wenn Dein frisch eingeschnittener Stapel so bei 35Grad rumliegt, hast Du in drei Wochen schöne Schiffsschaukeln.
Also ab in den Keller und im Herbst wieder nach draußen. Holztrocknung dauert nun mal etwas ca. je cm Dicke ein Jahr wenn man es richtig machen will. Es wäre auch nicht dumm eine Plane (alten Teppich) unter den Holzstapel zu legen, dann versinkt der Regentropfen im Teppich und spritzt nich hoch, denn die unterste Bohle sollt ca. 30 bis 40cm vom Boden weg sein.
Mit freundlichen Grüßen
Wolf. Melloh



Gottfried K. -F
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Re: Sägewerkbesuch - Rotbuche

Beitrag von Gottfried K. -F »

[In Antwort auf #58812]
Hallo,

bei Gerüstpfosten, holzschwellen.... werden ins Hirnholz Klammern eingeschlagen um diverse Risse zu vermeiden, vielleicht kannst du so was verwenden.

Hrzlichst
Gottfried


M. Winkler
Beiträge: 42
Registriert: Mo 9. Mär 2015, 13:28

Re: Sägewerkbesuch - Rotbuche

Beitrag von M. Winkler »

[In Antwort auf #58811]
Hallo Andreas,
hab mich vielleicht ein wenig undeutlich ausgedrückt: 110€ für das Holz und 20€ für schneiden und besäumen ;) 130€ nur für schneiden wäre ja ein dreistes Ding :D

lg
Max


M. Winkler
Beiträge: 42
Registriert: Mo 9. Mär 2015, 13:28

Re: Sägewerkbesuch - Rotbuche

Beitrag von M. Winkler »

[In Antwort auf #58815]
Vielen Dank für die ersten Hinweise!

Das mit dem Lack an den Stirnseiten scheint mir ein guter Tipp zu sein und hört sich logisch an. Auch das mit den Krallen hört sich interessant an. Beides sollte ohne großen Aufwand verwirklichbar sein.
Die Bohlen sind unter zwei Obstbäumen und dadurch eigentlich fast immer im Schatten und selten der prallen Sonne ausgesetzt. Ich werde das Holz in den nächsten Tagen noch zusätzlich mit einer Plane abdecken.
Ich hab auch das Holz nochmal nachgemessen: Der Schein trügt! Es sind insgesamt ca. 0,95 Kubikmeter Buche ohne Abfall. Die Schwartlinge hab ich umsonst bekommen. Somit denke ich, dass 130€ nicht wirklich teuer für die Menge ist??

lg
Max


justus

Re: Sägewerkbesuch - Rotbuche

Beitrag von justus »

[In Antwort auf #58811]
guude,

hier werden fast alle möglichen fehler lehrbuchmäßig befolgt!

Du hast Dir mit der heckenecke und den obsbäumen eine schöne moderecke ausgesucht. da lassen sich sehr gut austernseitlinge auf frischer buche ansetzen, lecker! ;-))

buche wird sehr schnell stockig, ich hoffe Du hast zumindest sägemehlreste gut abgekehrt. die stocken gerade bei dem z.z. warmen wetter mit zeitweise hoher luftfeuchte sehr gut und infizieren den rest.
die rindenreste so sind auch infektionsträger erster güte,- und auch noch direkt ohne leisten aufgelegt.

Materialwahl der leisten?

auch ist die unmittelbare umgebung mit lebenden schädlingsttragenden pflanzen wenig geeignet.

der stapel sollte nicht über bewachsenem boden angelegt werden und auch min 400 mm luft von unten haben. der stapel sollte auch quer zur hauptwindrichtung ausgerichtet gut durchströmt werden können.
guter schutz vor direkter sonneneinstrahlung ist wichtig.

S-eisen gelten heute wg. des arbeitsaufwands, holzverfärbungen, längenverlusts, rissbildung und werkzeuggefährdung als wenig sinnvoll, ist evtl. noch bei breiten bohlen um ein weites aufklaffen zu verhindern sinnvoll. ein hirnschutz mittels anstrichstoffen ist sehr von vorteil.

eine folie als abdeckung ist wenig sinnvoll: lässt licht durch, wird vom wind u.a. zerrissen, bildet wassersäcke, liegt teilweise auf dem holz auf, verhindert teilweise luftdurchströmung. besser mit festem material eine feste schale vorsehen.

sommerholz wird aus gutem grund zu solchen preisen "verschleudert", und dann auch noch ungedämpft!
kein fachmann würde daraus maßhaltige teile bauen wollen.

sorry, aber in 2 jahren wird man spätestens sehen, dass das material keine klasse 1 erfüllen wird und für alle zeiten extrem arbeitet.

trotzdem: gut holz! justus.


Rolf Richard
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Re: Sommerholz?

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Justus!

Eine Frage:

"Sommerholz" ist doch im Sommer geschlagenes Holz wenn der Baum im Wachstum und im vollen Saft ist und nicht etwa im Sommer aufgesägtes Holz?

Habe mal gelesen, Buche würde "optimal" im kalten Halbjahr geschlagen und am besten ziemlich schnell gesägt und getrocknet.

Gruss

Rolf


M. Winkler
Beiträge: 42
Registriert: Mo 9. Mär 2015, 13:28

Re: Sägewerkbesuch - Rotbuche

Beitrag von M. Winkler »


hallo justus,

viel dank für die "Kritik". Ich werde dann wohl nächstes Wochenende schauen, ob ich einen anderen, besseren Platz zur Trocknung finde und auch deine sonstigen Tipps beachten.
Als Leisten habe ich Fichte gewählt (trocken).

lg
Max


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