Da ist der Wurm drin *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Micha P
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Registriert: Di 16. Jun 2020, 22:16

Re: Entstehung eines Hobelbocks

Beitrag von Micha P »


Hallo Michael,

Reduktion auf das Wesentliche. Mit Hobelbock hast du dein wohl treffend Projekt gut bezeichnet.

Ich hoffe nur, daß neben der Ablagefläche einer Hobelbank die Masse für ein vernünftiges Arbeiten ausreicht und daß dir die Werkzeuge nicht runterfallen.
Vielleicht spendierst du dem Ganzen ja noch eine Art Beilage, dann wäre der Platz nach hinten über den Beinen genutzt.

LG Micha

Klaus Kretschmar
Beiträge: 1457
Registriert: Sa 21. Nov 2020, 23:13

Re: Entstehung eines Hobelbocks

Beitrag von Klaus Kretschmar »

[In Antwort auf #144750]
Hallo Michael,

auf dem 1. Bild scheint das schräge Bein dort zu sein, wo die Vorderzange wohl sein wird (zumindest mal war). Auf den weiteren sieht es eher so aus, als ob das dort angebrachte Bein senkrecht ist, was ich für besser hielte. Optische Täuschung? Michas Idee einer Beilade halte ich für hervorragend. Wegen der schmalen Platte würde das den Nutzwert dieser interessanten Bankalternative doch deutlich erhöhen.

Klaus

Michael Meyer
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Re: Entstehung eines Hobelbocks

Beitrag von Michael Meyer »

[In Antwort auf #144750]
Hallo Klaus und Micha,

das Bein geht im Winkel von 14° nach vorne, ich wollte das schon, um ein Kippen zu vermeiden. Ich habe vor, einen senkrechten Einschnitt zu machen, um ein Schließen des vorderen Schraubstocks zu ermöglichen (ich muss da nicht viel vom Bein entfernen, weil die obersten 100mm der Backe vom Schraubstock auf Höhe der Platte sind, nur die weiteren ca. 80mm nach unten erfordern einen Einschnitt (für die 14°).

Die Idee mit der Beilade hat was, ich bin am überlegen.

LG
Michael

Michael Meyer
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Registriert: Sa 12. Nov 2016, 20:26

Re: Entstehung eines Hobelbocks *MIT BILD*

Beitrag von Michael Meyer »

[In Antwort auf #144739]
Hier Bilder von meiner Arbeit heute. Die Längsstreben abgesägt, die Versenkung für den M16-Schraubenkopf gebohrt und dann das 16er-Loch - man sieht sehr schön, warum es "Rotbuche" heisst. Zusammengeschraubt und begeistert, es steht bombenfest. Dann eine Aussparung für die Holzbacke des vorderen Schraubstocks, sie ist etwas größer geworden als notwendig, schadet aber nichts. Der Schraubstock schaut etwas nach hinten raus, das würde für Michas Vorschlag einer Beilade sprechen, wahrscheinlich kommt das als nächstes Projekt. Dann noch den hinteren Schraubstock eingebaut.

Noch Kleinigkeiten: ein Loch im rechten Bock für den Bankhaken im letzten Loch vor der Hinterzange gebohrt, beide Schraubstöcke geölt und gefettet, das Ganze zerlegt, abgeschliffen und lackiert (das helle Holz) bzw. geölt/gewachst (das dunkle Holz) - bin noch dabei, wird mich morgen noch beschäftigen.

Mein Fazit: ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis, obwohl ich damit nicht anregen will, dass andere ihre Hobelbänke in dieser Weise opfern - es war eine Notlösung, weil ich die noch gute Hälfte der Hobelbank nicht auch noch wegwerfen wollte. Der neue Hobelbock macht aber eine sehr guten Eindruck. Ich bin ob der Standfestigkeit überrascht. Na ja, ich habe auch ordentiliche Querschnitte (80x160) für die Böcke genommen, sie sollten auch schwer werden, und eine M16er-Schraube zieht auch ordentlich zusammen. Damit werde ich arbeiten können, denke ich.



Michael Meyer
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fürs erste fertig *MIT BILD*

Beitrag von Michael Meyer »

[In Antwort auf #144739]
noch einige Bilder, bin soweit fürs erste fertig, mache aber demnächst noch eine Beilade (danke an Micha für die Anregung)



Klaus Kretschmar
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Re: fürs erste fertig

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Hallo Michael,

das Ding wurde interessant! Ob es eine Hobelbank ersetzen kann, weiß ich zwar nicht (meine dient halt auch als ständige Ablage für allerlei Krimskrams), aber zum Spannen auch größerer Werkstücke taugt Dein Hobelbock offensichtlich. Ein Erfahrungsbericht nach einiger Nutzung wäre schön.

Klaus

Michael Meyer
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Re: Entstehung eines Hobelbocks

Beitrag von Michael Meyer »

[In Antwort auf #144768]
Zwischenbericht: der Hobelbock ist äußerst stabil, um einiges standfester als die alte Hobelbank auf dem serienmäßigen Gestell (vielleicht weil die Beine mit den M16-Schrauben fest angezogen sind?)

Leider hat die Geschichte einen Nachteil: die Hinterzange ist nicht mehr an einer breiten Platte befestigt (Originalzustand), sondern nur noch an einem Balken (die Restbreite der Platte). Und es hat sich gezeigt, dass diese Restbreite nicht ausreicht, um ein Verbiegen der Hinterzange nach hinten (also zur Rückseite der Hobelbank) zu verhindern. Die Zange schließ schon nach kurzer Zeit nicht mehr gerade, sondern mit ca. 1mm Luft vorne. Und, wie mich Klaus Kretschmar darauf hinwies, hätte die unzureichende Restbreite ev. auch zur Spaltung der Platte geführt.

Also musste ich leider auch die Hinterzange opfern, Säge geholt und weg. Dadurch ist der Hobelbock schon mal kürzer, 1,53m. Aber das Einspannen mit Bankhaken ist eine Funktion, die ich äußerst gern habe, es muss also ein Ersatz her. Hier gab es auch einen guten Tipp von Klaus: die Schlittenzange von Benchcraft. Leider ist diese aber zu groß, sie passt nicht wegen der M16-Schraube. Und der nachträgliche Einbau (also an einer vorhandenen Hobelbank, nicht an einem Neubau) ist sicher nicht einfach. Und der Preis ist nicht ohne.

Da ich sowieso gern bastele, habe ich mit einer Eigenkonstruktion angefangen. Die Basis dafür ist die Spindel aus der alten Hinterzange, und einige Zusatzteile. Jetzt warte ich auf Unterstützung durch meine Metaller-Kollegen, sie haben schon meine Zeichnungen. Ich werde weiter berichten, dann natürlich mit Fotos.

LG
Michael

Klaus Kretschmar
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Re: Entstehung eines Hobelbocks

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Hallo Michael,

ich kann sozusagen aus erster Hand bestätigen, dass Dein Hobelbock außerordentlich stabil ist :-), vielen Dank für den Einblick in Deine Werkstatt.

Ich arbeite ja selbst seit Jahren an einer schweren Ulmia Bank. Als ich zum ersten Mal Bilder von Michaels Umbau sah, hatte ich Zweifel, ob er so stabil wie die ursprüngliche Bank ist. Hab mich gründlich getäuscht, der Bock steht felsenfest. Gelegentlich kommt meine Ulmia auch mal ins Zittern, den Eindruck hatte ich bei Michaels Hobelbock überhaupt nicht. Das Untergestell kann es im Hinblick auf die Steifheit und Stabilität mit einem Hobelbank-Untergestell nicht nur aufnehmen, es dürfte nach meinem Eindruck sogar besser sein.

Auf Michaels selbst konstruierte Hinterzange bin ich sehr gespannt. Über die geplante Konstruktion hat er schon gesprochen...

Klaus

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