Beherrschung des runden Schweifhobel *LINK*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Antworten
Thomas Matuschak
Beiträge: 251
Registriert: Di 4. Jun 2013, 22:44

Beherrschung des runden Schweifhobel *LINK*

Beitrag von Thomas Matuschak »


Also ich bin ja mal wieder ein wenig frustriert - nachdem ich nun gedacht habe, mein KUNZ-Schweifhobel mit runder Sohle taucht nicht, und mir nun einen von Dick's Hausmarke zugelegt habe: Die Ernüchterung, dass der Dick auch nicht viel besser funktioniert. ERGO: Liegt wohl an mir... Ich hab das Eisen haarscharf geschärft... und trotzdem rattert das Ding. Holz ist ein Ahorn Musterstück, längs gehobelt, ja und Hobel auch schräg gestellt.

Was ist denn nun verdammich nochmal der Trick bei einem runden Schweifhobel. Schaut Euch mal das Video an (abgesehen vom Thema sowieso super schön anzusehen.. auch die anderen Videos von denen) - wie leicht das bei denen aussieht.
Würde mich echt interessieren, wo da der Trick ist. Oder was die für Hobel benutzen?

Hat von Euch jemand einen Tip? Vielleicht ein Video, was speziell runde Schweifhobel erklärt?
(mit den geraden Schweifhobeln klappt alles bestens....)

Gruss,
Thomas

Horst Entenmann
Beiträge: 1156
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Beherrschung des runden Schweifhobel

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Thomas,

Leider sind die ständig in Bewegung, so daß ich kaum erkennen kann was für Hobel die verwenden.
Anscheinend sind das ja Veritas Fans, aber nicht ausschließlich.
Den schwarzen Flachwinkelschweifhobel habe ich auch und bin sehr zufrieden damit.

Was mir auffällt ist daß die Schweifhobel alle sehr dünne Späne abnehmen. Ich hatte früher noch einen Schweifhobel mit Keil. Der wollte aber das Eisen nicht recht halten und wenn der Span zu dick wurde, dann ratterte das auch.
Mein Schiffshobel wiederum ist sehr empfindlich was den Faserverlauf angeht. Wenn der nicht passt, dann geht da auch nichts. Damit scheinen die im Video aber gar keine Probleme zu haben.
Teilweise setzen die auch Schabhobel ein. Vielleicht liegt das daran?

Das sieht auf jeden Fall alles sehr einfach aus was die machen. Die scheinen es wirklich zu können.

Gruß Horst


Christoph Schmitz
Beiträge: 341
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Kontaktdaten:

Re: Beherrschung des runden Schweifhobel

Beitrag von Christoph Schmitz »


Hallo Thomas,

mir fallen zwei Dinge ein, die man in dem Video sieht und die mir auch geholfen haben (ich mache oft Bumerangs und habe deshalb ein Schweifhobel-Problem ;-).

Zum einen fassen sie den Hobel sehr leicht und ganz nah am Hobelkörper an. Schau mal nach den Videos von Stuhlmacher James Mursell auf Youtube - er sagt, die Griffe eines Schweifhobels sind keine Griffe, sondern nur "Stabilisatoren". Wenn man so mit spitzen Fingern greift, hat man m. E. wirklich ein besseres Gefühl dafür, was an der Hobelsohle so passiert.

Zum anderen setzen sie teilweise auch schabende Schweifhobel ein - im Englischen "Chair Devils". Wenn nichts mehr geht, kann das auch eine Lösung sein. Al Frampton hat eine schöne Anleitung, wie man sich sowas selber baut: http://www.cornishworkshop.co.uk/scraper01.html

PS. Mein Lieblings-Schweifhobel ist ein selbstgebauter aus einem Hock-Bausatz nach dem Muster von James Mursell. Der kostet nicht viel im Vergleich zu Veritas, LN und Co. und ist relativ leicht selbst zu machen.

Viele Grüße

Christoph

Thomas Matuschak
Beiträge: 251
Registriert: Di 4. Jun 2013, 22:44

Re: Beherrschung des runden Schweifhobel

Beitrag von Thomas Matuschak »


So, nun hab ich des Rätels Lösung: Der Frosch / Eisenniederhalter war schuld! Erstens war die Auflage vorne nicht eben und zweitens saß der Niederhalter viel zu weit hinten. Die Ecken haben eine Position weiter vorne verhindert und auch das Langloch für die Schraube zu kurz. Nachdem ich das alles nachgearbeitet habe, funktioniert er jetzt gut - zwar nicht so perfekt, wie in dem Video, aber ohne Rattern.

Muss sagen, ich bin von der Dick-Qualität enttäuscht - obwohl die anderen beiden Hobel, die ich von denen habe, ganz gut waren. Wenn ich mir meine beiden Schweifhobel von Veritas anschaue, ist mir klar, wieso die so schön laufen: Das sitzt der Niederhalter gerade mal 2mm von der Messervorderkante entfernt. Hätte vielleicht doch lieber den Veritas gekauft - kostet halt auch doppelt soviel. Wenn man sofort weiß, wo man nacharbeiten muss, dann weiss man ja, worauf man sich einläßt - aber das Rumprobieren, bis ich hinter das Problem gekommen bin, war doch etwas nervig.

Gruss,
Thomas

Antworten