Leim + Farbe selbermachen

[reinhold]

hallo,
nicht alles, was aus den Tiefen oder Untiefen des Internets gefischt wird, darf auf die Goldwaage gelegt werden.

Rezept 2 ist jedenfalls eher ein Papierkleber als ein Holzleim.

Den zukünftigen Anwendern von Kalkkasein-Leimen empfehle ich, mal einen Blick in die entsprechende Seite bei Kremer-Pigmente zu werfen , da steht, dass die Topfzeit des KK_leims nach Stunden zählt. Also nur soviel anrühren, wie die nächste Stunde verarbeitet werden kann. Dann setzt die Reaktion ein und der Leim bindet im Topf ab. Irreversibel.

gruss
reinhold

[reinhold]

Nachtrag :

Kalkkasein-Farbe gibts auch bei American Homestyles fertig gemischt zu kaufen http://www.americanhomestyles.de/index.php?cat=c4_Milk-Paint.html
Da entfällt das nicht ungefährliche Gepansche mit Ätzkalk und die Farben sind genau und wiederholbar herstellbar.

Ich würde zusätzlich beim Umgang mit Ätzkalk empfehlen, eine ringsherum abgedichtete Schutzbrille aufzusetzen. Man hat nur zwei Augen und sie wachsen nicht nach...

gruss
reinhold

[Günter Obereder]

... ja nur, dass Ätzkalk ungelöschter Kalk ist, also doch was anderes!
Gelöschter Kalk (Sumpfkalk) hat die chemisch-wilde Reaktion schon hinter sich!
Sumpfkalk gilt nicht als ätzend (wie Ätzkalk) sondern nur "reizend".
Die Augen sollte man natürlich schützen. Handschuhe trag ich persönlich dabei nicht ... immerhin nehme ich ja nicht die "wässrige Phase des Breis" sondern den festen Anteil heraus und der wird beim Leim sofort auf das 6-fache gestreckt - ich schätz wenn ich ein Peeling machen würde, wäre mehr Haut weg.

Zitat:
Im Kalkbrei wird zwar der größte Teil des Calciumhydroxids suspendiert, ein Teil geht jedoch in Lösung. Die wässrige Phase des Breis reagiert daher stark alkalisch, reizt die Haut und verursacht bei längerem Einwirken Verätzungen. Besonders empfindlich sind die Schleimhäute und Augen. Abgebundener Kalk ist chemisch so inert wie Kalkgestein.

[Gottfried K. -F]

[In Antwort auf #56087]
Hallo Günter,

ich habe es überhaupt nicht (ab)wertend gemeint, ich wollte damit nur sagen, dass "Naturstoffe" tolle Möglichkeiten eröffnen, s. Gummibärchenkleber kann man einfach lutschen...., Topfen - was nicht gebraucht wird, kannst essen........
Leider hat keiner mehr Zeit ;-) - nicht böse oder gegen dich gemeint - alles soll schon fertig sein bevor man überhaupt angefangen hat.
Für mich ist meist der Weg das Ziel - ausgenommen es muss halt doch schnell fertig werden.....

Herzlichst Gottfried

[Günter Obereder]

Hallo Gottfried!
OK ... hab's falsch verstanden ... das mit "Farben halten heute noch" hab ich leider überlesen ... da hätt ich mir denken können, dass das nicht nur als "Kinderkram" gemeint war ... sorry!

Ich hab jetzt die letzten Tage herumexperimentiert ... der Leim wurde schon bei einem ersten Projekt benutzt ... vor den Augen des "Kunden" *ggg* ... der hat etwas entsetzt geschaut.

Mit den Farben geht's nach ca. 5 Versuchen jetzt auch ... musste mal den Pigment- und Kalkanteil ermitteln. Mache es jetzt so: 2 Teile Quark, 1 Teil Kalk, Pigmentsumpf (kalkechte Farben!) dazu und etwas Wasser um die Konsistenz
zum Streichen zu bekommen. Schütteln und eine Weile stehen lassen.

Die Farbe muss wirklich bearbeitet werden: Wenig Farbe so verstreichen, bis sie sich nicht mehr auf dem Untergrund bewegt, dann daneben wieder etwas Farbe auftragen usw.
Immer wieder umrühren, Pigmente setzten sich ab (Ich lass einen Rühr-Pinsel i.d. Farbe stehen und arbeite mit dem anderen Pinsel).
2-3 Schichten (nächste Schicht, wenn die vorige wieder hell ist).
Schaut bei jedem neuerlichen Auftragen einer Schicht kurz wirklich besch... aus - nach dem Trocknen wird's wieder schön.
Ist zwar wasserdicht, aber sehr, sehr matt .... wer's lieber glänzend haben möchte kann drüberlackieren (wird dann aber auch dunkler).

Greets, Gü