Tischkreissäge justieren

[Jörg Lauenstein]

Moin Moin,

ich muss mich hier mal outen: Ich habe vor ca. zwei Jahren den Fehler gemacht, mir eine Tischkreissäge von Atika zu kaufen (HT 315). Mit der Präzision bin ich nicht sonderlich zufrieden, aber das wird Euch wohl kaum überraschen. Am Wochenende habe ich versucht, die Kreissäge mal wieder ordentlich zu justieren und bin dabei fast verzweifelt. Dabei habe ich mich gefragt, wie das bei professionellen Sägen gelöst wird. Ich meine dabei hauptsächlich die Tischkreissäge der Kategorie 3 und 4, wenn ich das System von Dietrich mal übernehmen darf.
Im Detail würde mich folgendes interessieren: Um genau arbeiten zu können, müssen das Sägeblatt, der Queranschlag und der Schiebeschlitten genau parallel zum Sägetisch ausgerichtet sein. Die Skala und der Spaltkeil sollten ebenfalls justierbar sein. Bei der Atika habe ich zum Beispiel beim Schiebeschlitten die Möglichkeit, die Verschraubung am Gestell zu lösen, den nun lockeren Schiebetisch (eher ein Tischchen) in der richtigen Position zu halten und dann die Schrauben wieder festzuziehen. Das ist meiner Meinung nach unmöglich, wenn man auf eine Präzision im Zehntelmillimeterbereich abzielt.
Wie wird das bei Metabo und Co. gelöst. Ich habe mir Kataloge und Webseiten angesehen, da steht eine Menge und die Präzision wird immer betont oder vorausgesetzt, aber über die Justage wird nichts geschrieben. Ich stelle mir im besten Fall eine Art Verstellschraube vor, die das zu justierende Bauteil nicht hält, aber in einer Richtung um einige mm verschieben kann. Für drei Richtungen bräuchte man dann drei dieser Schrauben. Ich habe beruflich oft mit Optiken zu tun, die sehr fein justiert werden müssen. Deswegen bin ich wohl etwas verwöhnt.

Gruß, Jörg

[Dietrich]

Hallo Jörg,

natürlich darfst Du die Klassifizierung nehmen die von mir eingestellt wurde, die Reaktionen darauf waren eigentlich auch positiv, es spricht also nichts dagegen:-)

Du hast es genau richtig erkannt, bei einer Metabo 1688 sind die Positionen und Anschläge fein einstellbar, diese Einstellungen lassen sich mittels Feststellschrauben halten, so ähnlich, aller Wahrscheinlichkeit nur massiver gebaut, wird es auch bei schweren Profimaschinen sein.

Leider sehe ich kaum Chancen die Atika umzurüsten, selbst wenn Dir ein Schritt gelänge, wären es zu einer präzisen Möbelbausäge noch viele Schritte.
Ich habe einen Kollegen mit einer Lutz, ich hatte schon davon berichtet, die Maschine ohne Höhenverstellung fürs Sägeblatt, er hält an seiner Fehlentscheidung von vor Jahren fest, die ihn 700 DM gekostet hat, er plagt sich, er arbeitet zum Teil jenseits der Arbeitssicherheit, er ist mit den Ergebnissen unzufrieden. Abhilfe schafft nur eine brauchbare Maschine.

Ich weiß, es ist sehr hart, einen immerhin ansehenlichen Betrag in den Sand zu setzen, und darauf aufmerksam gemacht zu werden, ich meine das jetzt weder böse noch schadenfroh, im Gegenteil, es tut mir leid. Mein Tip, die Atika so schnell wie es geht weg, und eine gebrauchte Maschine der Klasse 3 kaufen, die lassen sich meißt beim Hersteller wieder auf Vordermann bringen, so kann man arbeiten, ist mit seinen Ergebnissen zufrieden, und hat einem guten Werkzeug ein 2. Leben geschenkt.

Wenn es so weit sein sollte, das Du Dich in eine neue (Gebrauchtmaschine) verguggt hast, gib hier bescheid, man wird Dir mit Sicherheit bei der Beurteilung der Maschine helfen.

Gruß Dietrich

[Jörg Lauenstein]

Vielen Dank für die Antwort, aber Da hast Du mich falsch verstanden. Ich habe das Thema Atika für mich eigentlich schon abgeschlossen. Es ist zwar schade ums Geld, aber früher oder später muss ich mich von der Brennholzkreissäge trennen und mich nach einer "richtigen Säge" umgucken.

Ich hatte mich beim Arbeiten mit der Atika nur gefragt, wie denn dieses oder jenes Detail bei Sägen gelöst wurde, die exakt arbeiten sollen.

Jetzt muss ich aber doch nochmal nachhaken: Was genau lässt sich justieren? Und gibt es da irgendwelche Tricks, oder prüft man die Einstellung direkt am gesägten Werkstück? Wie sieht es mit dem Parallelanschag aus? Der ist bei der Atika auch ziemlich schäbig. An der Arretierung sitzt er recht fest, aber am Ende hat er (je nach Druck) Spiel im mm-Bereich. Allerdings nehme ich stark an, dass man bei einer TKS mit Schiebschlitten nur den Anschlagreiter am Schiebeschlitten-Winkelanschag (Wie heißt das im Fachjargon?) verstellt, oder?

Letzte Frage (erstmal): Ist diese präzise Verstellung bei guten Sägen Standard, oder fängt das erst bei einer bestimmten Preisklasse an? Soweit ich weiss, hat die günstigtse Oberfräse von Metabo auch keine Höhenverstellung im Zehntelmillimeter-Bereich.

[Christian Aufreiter]

Hallo, Jörg,

wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, sind Atika Kreissägen vor allem auf Baustellen zu finden. Vielleicht findest du ja jemanden, der an einer Baukreissäge Interesse hat. Für diese Art der Anwendung dürften sich die Atika Sägen nämlich durchaus eignen.

Herzliche Grüße

Christian

[Dietrich]

Hallo Jörg,

letzte Woche hatte ich einen Beitrag hierzu geschrieben, hier der Link:

http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/read/6140

Dietrich