seltsame Werkzeuge *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Michl
Beiträge: 482
Registriert: Di 4. Sep 2012, 18:20

seltsame Werkzeuge *MIT BILD*

Beitrag von Michl »


Hallo!

Habe heute zwei Kisten voller Werkzeuge aus einer ehemaligen Schreinerei bekommen. Unter Anderem wurden dort früher viele Särge hergestellt. Einige der Werkzeuge sind mir unbekannt. Ich hänge mal ein paar Bilder an. Würde mich freuen wenn jemand die Geheimnisse lüften könnte.

Viel Spaß beim Rätseln.

Grüße,

Michl













Franz Kessler
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Re: seltsame Werkzeuge

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Michl

Helfen kann ich bei Bild 2, sieht aus wie ein Ausbeulhammer, wenn ja müsste die untere Seite auch gewölbt sein, sieht man auf dem Foto nicht.

Bild 4 ist ein Feilklopen, mit Griff hab ich in eigentlich noch nicht gesehen, finde aber er ist praktisch, soll ja wie ein Minischraubstock der in der Hand gehalten wird funktionieren (gibt es heute noch).

Bild 5 und 6 ist ein Gerät zum Schleifstein abziehen, man setzt es auf den beiden Füßen auf und drückt leicht gegen die Schleifscheibe, die Rädchen laufen dann mit und ziehen dabei den Stein ab.

Bild 8 ist ein Hammer mit dem sich gut nageln lässt und vor allem sich gut Nägel ziehen lässt, sogar gestauchte Nägel lassen sich damit ziehen, der Schlitz verengt sich mehr als sonst üblich, um die großen Hebelkräfte zu beherrschen die Schaftverstärkungen.

Gruß Franz

Christian T
Beiträge: 230
Registriert: Mi 2. Jan 2013, 16:47

Re: seltsame Werkzeuge

Beitrag von Christian T »


Hallo
Bild 1, weiß ich nicht genau, sieht aber nach einem Gerät aus mit dessen Hilfe man Furniere mittels nassklebenden Papierstreifen zusammengeklebt hat.
Bild 2, das ist ein Kugelhammer, Spengler und Schlosser benutzen den heute noch zum Treiben von Blech, so einen hab ich auch noch,
Bild 3. das ist ein Fitscheneisen.
Bild 4, ein Feilkloben
Bild 5 und 6, ein Gerät zum Abrichten von Schleifscheiben
Bild 6 und 7, ein Schraubenzieher, für Germanisten ein Schraubendreher :-)


Christoph Schmitz
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: seltsame Werkzeuge

Beitrag von Christoph Schmitz »

[In Antwort auf #132720]
Das letzte Bild sieht für mich aus wie ein Streichmaß zum Anreissen der Breite von Brettern (engl. "panel gauge"); ich hab leider keine Ahnung, wie sowas offiziell auf deutsch heißt :-)

Grüße,
Christoph

Kurt Heid
Beiträge: 292
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Re: seltsame Werkzeuge

Beitrag von Kurt Heid »

[In Antwort auf #132720]
Hallo
Die Nr. 1 ohne nähere Angaben keine Antwort Materil evtl. Hersteller????
2. Planierhammer, 3. Fitschenbeitel, 4. Feilkloben, 5,6 schon gelöst, 7,8 Schraubendreher(zieher) evtl zum umstecken.
9. Beschlag bzw. Hufhammer, 10. Beil seltene Ausführung, 11. Streichmaß mit Keilklemmung.
Hoffe es hat geholfen.
Gruß Kurt

Rolf Richard
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Re: seltsame Werkzeuge

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #132720]
Bild 3 könnte ein Fitscheneisen sein? Ohne Gewähr!

Gruss

Rolf

Friedrich Kollenrott
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Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Schraubendreher, Schraubenzieher, Germanisten

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #132722]
Hallo Christian,

mach Dich nicht über die Leute lustig, die sich um eine logische und korrekte Bezeichnung bemühen. Das sind übrigens nicht die Germanisten, die verstehen davon und auch sonst vom Leben gar nix. (Ich selbst bin Maschinenbauingenieur).
Natürlich sind alle "Praktiker " an die gängigen Bezeichnungen gewöhnt, aber für ein Kind das solche blödsinnigen weil widersinnigen Wörter lernen muss sind sie die fatale Aufforderung, besser nicht auf Logik zu vertrauen. Ich bilde mir ein, noch zu wissen dass der Begriff "Schraubenzieher" mir vor vielen Jahren merkwürdig vorkam als ich ihn lernte. Ich habe jedenfalls meinen Studenten, als das noch meine Berufstätigkeit war, Punkte abgezogen wenn sie in einer Klausur im Fach Fertigungstechnik den Begriff "Spiralbohrer" verwendeten. Der Pfusch fängt schon in der Sprache an, und man wird das nicht beseitigen, aber man muss sich dagegen wehren.

Nichts für ungut!

Friedrich (der im Werkzeughandel ggf. auch brav einen Spiralbohrer verlangt, man kann versaute Menschen eben nicht umstrukturieren)

Pedder
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Friedrich hat Recht!

Beitrag von Pedder »


Hallo Friedrich,

ich halte auch nicht Germanisten für die Schöpfer des Worts Schraubendreher. Die Germanisten, die ich kennen gelernt habe, interessieren sich nämlich für die Geschichte hinter einem Begriff. Gerade dann, wenn sie seine Logik nicht sofort begreifen. Um das zu verdeutlichen: Ich ziehe Schrauben an oder auch fest. Das hat mit der frühkindlichen Vorstellung von Schrauben herausziehen nicht zu tun.

Liebe Grüße
Pedder



Michl
Beiträge: 482
Registriert: Di 4. Sep 2012, 18:20

Deutschland - Land der Dichter und Denker

Beitrag von Michl »


Ich finde Schraubenzieher viel poetischer. Die reinen Denker können ja Schraubendreher sagen. Ich bleib beim "versauten" Schraubenzieher.

Zum Thema: Ich hätte schon auch erstmal auf nen Schraubenzieher getippt. Verstehe aber nicht, was die beiden Einbuchtungen sollen. Denke, das hat sicher auch nen sinn. Umsonst macht die doch da niemand rein.



Michl
Beiträge: 482
Registriert: Di 4. Sep 2012, 18:20

Re: seltsame Werkzeuge

Beitrag von Michl »

[In Antwort auf #132720]
Vielen Dank!

Zu Bild 2: ich hätte auch auf einen Hammer getippt mit dem man Bleche treiben kann. War mir aber nicht sicher, ob er nicht doch ne Andere, spezielle Funktion hat.

Bild 3: Es erinnert mich auch erstmal an ein Fitschbandeisen. Aber ich kenn die Dinger anders. Sehen eher aus wie eine ganz flache Feile mit Schneide vorne. Ist sich jemand wirklich sicher, daß das ein Fitschen-Eisen ist? (Auf jeden Fall wurde hinten draufgeschlagen. Das Metall ist entsprechend umgebördelt)

Bild 4: Wo wendet man soeinen Feilkloben denn in der Praxis an? Ich kann mir gerade nix drunter vorstellen.

Bilder 5 + 6: Vielen Dank für den Tip!!! Da wär ich nicht drauf gekommen. Klingt aber einleuchtend. Drum hat das Ding vielleicht auch keinen Holzgriff. Ich nehme an, das sollte man nur an langsam laufenden Naß-Steinen verwenden. Und genau an dem Werd ich das, sobald ich Zeit hab, auch mal ausprobieren. Ich hab nämlich schon so einiges probiert um meinen alten Schleifstein wieder rund zu kriegen. Bisher hat nichts funktioniert.

Bilder 7 + 8: Ob das wirklich ein Schraubenzieher ist?

Bild 11: ich hätte auch auf eine art großes Streichmaß getippt. Zumal auch ein Nagelspitzchen am Ende der verstellbaren und verkeilbaren Leiste heraussteht.

Zu Bild eins hab ich nen Verdacht. Sobald das geklärt ist, werd ich davon berichten...

Grüße,

Michl

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