"Grobe" Oberfläsche bei Fichte

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Gerhard
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Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

"Grobe" Oberfläsche bei Fichte

Beitrag von Gerhard »


Hallo zusammen,

mein aktuelles Projekt ist eine Truhe, ein Monster mit 125 X 70 Grundfläche und gewölbtem Deckel. Die Truhe soll bewußt "grob" aussehen. An den Seiten habe ich zum Teil einfach Rauhspund verwendet. Die Stöße sind nicht ganz exakt, die Struktur ist teilweise etas plastisch. Anscheinend sind die härteren Teile der Holzstruktur beim Hobeln etwas weniger abgetragen worden. Das ist alles so wie es sein soll. Vieleicht etwas untewöhnlich, aber hier ist ausnahmsweise mal keine saubere, glatte Oberfläche erwünscht.

Beim Deckel habe ich Dummerweise etwas zu viel mit dem Exzenterschleifer gearbeitet. Der ist jetzt schön glatt. Soll er aber nicht sein. Hat jemand eine Idee, wie ich das Holz wieder etwas "gröber" aussehen lassen kann ?
Bisher hatte ich dieses Problem nicht. Da ging es immer darum, eine möglichst glatte Oberfläche zu erzeugen. Deswegen bin ich jetzt etwas ratlos.

Grüße,
Gerhard

Walter Heil
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: "Grobe" Oberfläsche bei Fichte

Beitrag von Walter Heil »


Hallo Gerhard,

sandstrahlen oder kugelstrahlen lassen. Mit Probestück versuchen.

Gruß, Walter

Dieter Macher

Re: "Grobe" Oberfläsche bei Fichte

Beitrag von Dieter Macher »


Hallo Gerhard, hallo Walter,
Wie sieht´s mit dem Einsatz der guten, alten Drahtbürtse ( hand-betriebene Ausführung ) aus?
Die "Struktur " kommt dabei auf jeden Fall heraus - das etwas weichere "Frühholz" wird mehr abgetragen als das etwas härtere " Spätholz ".
Oder täusche ich mich.........?

Dieter M.

Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Welche Drahtbürste ?

Beitrag von Gerhard »


Hallo,

mit einer "normalen", also ziemlich groben Drahtbürste habe ich schon ein Probestück bearbeitet. Das gibt teilweise ziemlich tiefe Schnitte durch einzelne Drähte. Das war so das Modell, das man normalerweise zum groben entrosten nimmt (oder für den Grillrost..)
Gibt es für diesen Zweck besser geignetere Bürsten ?

Gerhard



Dieter Macher

Re: Welche Drahtbürste ?

Beitrag von Dieter Macher »


Hallo Gerhard,

Sorry, hatte ich vergessen:
Die " normalen " Drahtbürtsen zum Entrosten usw. sind zu hart - wie du schon sagst:
Man verkratzt sich das Material sehr tief.........
Ne´Messingdraht-Bürste müsste gehen - die sind weicher, leider auch etwas teurer. Wenn Du die Fläche insgesamt rauh haben willst, was spricht gegen einen Schleifer ( Exzenter - Schwingschleifer ö.ähnl.) mit einem Bogen sehr groben Schleifpapiers - z.B. Korn 40 / Korn 20 oder das 15er, welches angebl. zum Fußbodenschleifen verwendet wird?

Dieter M.

Gerhard
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Kugelstrahlanlage

Beitrag von Gerhard »

[In Antwort auf #4874]
Hallo Walter,

es ist wie gesagt Weichholz. "Einfache" Qualität, also wirklich sehr weich.

Sandstrahlen wär´s vieleicht.

Bei Kugelstrahlanlage fällt mir das Teil auf der Artbeit ein (Ich arbeite bei Europas größtem Grobblechproduzenten...) Das macht aus meinem Truhendeckel streichholzkleine Splitter.

Gibt´s sowas auch in klein?

Gerhard

Gerhard
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Re: Welche Drahtbürste ?

Beitrag von Gerhard »


60´er ist bisher das gröbste, das ich habe. 20´er und 40´er werde ich mal besorgen und ausprobieren. Vieleicht mit dem Handschleifklotz oder auf dem alten Schwingschleifer den ich noch irgendwo rumliegen habe. Mit dem Exzenterschleifer (Dietrich: von Metabo) wird das zu brutal. Der geht ziemlich gnadenlos zu Werke. Auch auf der kleinen Stufe.

Mit der Bürste: Da gibt´s doch kleine rechteckige Bürsten aus Messingdraht mit relativ feinen, kurzen Borsten zum reinigen von Metallfeilen. Würde sowas funktionieren?

Gerhard

Dieter Macher

Re: Welche Drahtbürsten ? / Feilenbürsten?

Beitrag von Dieter Macher »


Hallo Gerhard,

Auch die gibt´s in Messing, Eisendraht und sonstwas.
Mit einer Feilenbürste aus Messing habe ich schon mal kurz " experimentiert " - die setzen sich recht schnell zu - dann stellt sich das Problem: wie krieg ich das Ding wieder sauber?
Probieren würd´ich´s an deiner Stelle aber trotzdem - Sandstrahlen von Holz geht zwar, ist aber - wen man keine Conection´s hat - teuer.. geht glaube ich nach Fläche UND MAterial.....

Dieter M.

Gerhard
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Re: Welche Drahtbürsten ? / Feilenbürsten?

Beitrag von Gerhard »


Sandstrahlen scheidet auch deswegen aus, weil ich es selber machen will. Ich möchte so relativ kurz vor Fertigstellung nicht die Kontrolle aus der Hand geben. Naja, so kurz vor Fertigstellung ist es eigentlich gar nicht. Ich muß mich noch mit der Anpassung der Bänder an die Deckelkrümmung beschäftigen. Die Bänder müssen auch noch "gealtert" werden.

Mein Plan zum "altern" der Bänder: Zink grob abschleifen, mit Phosphorsäure haltigem "Rostumwandler" einpinseln, einölen. Im Grunde ist dieser "Rostumwandler" letztendlich eine Mischung zum Brünieren. Sollte also eine nette blau-schwarze Oberfläche geben. Hat das mal jemand so gemacht ?
Eine Alternative wäre evtl. "schwarz brennen".

Gerhard



Dieter Macher

Re: Welche Drahtbürsten ? / Feilenbürsten?

Beitrag von Dieter Macher »


Hallo Gerhard,
Hast recht - geb´die Truhe nicht aus der Hand.

"Blau-schwarze Oberfläche " und " schwarz-brennen " ?
Nun, das mit den brünieren und Phossphorsäure kenne ich nicht,ich weiß aber das es für Gewehre und sonstige " Schießprügel " fertige Produkte zum " nach-brünieren " gibt. Hab´gerade mal in dem Katalog von " Deutschlands größten Jagd-Ausrüster" nachgesehen, das Zeug nennt sich: NU BLAK Brüniercreme Nr. 82 / 500 ml kosten 21,00 Euroten und 47 Baby-Euros.( 21,47.- )
Zum Schwarz-brennen. Soviel ich weiß, braucht manb dazu ein spezielles Öl - ich hab´s mal mit Motoren-Altöl probiert - hat schön gequalmt, das Ganze! Kann aber auch sein, das dass Metallteil doch noch etwas zu heiß war.
Wäre eine " natürliche Verwitterung " nicht auch möglich?
( Beschläge blank schleifen, und " draußen " liegen lassen? )

Dieter M.

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