Ebene Tischplatte

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
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Christian Krieber

Ebene Tischplatte

Beitrag von Christian Krieber »


Hallo an Alle,

ich hättte einmal eine Frage. Ich würde gerne einen Eichenschreibtisch mit einer ca.4cm starken Tischplatte bauen. Da ich keinen Hobel habe, kaufe ich die fertigen Leimholzplatten immer bei meinem Holzhändler, der, soweit ich das beurteilen kann, immer eine gute Qualität liefert . Soweit ist alles in Ordnung. Nun habe ich das Problem, daß sich alle dicken und großen Platten bei mir leicht verziehen, obwohl die Luftfeuchtigkeit im Keller ca. 45% wie in allen anderen Räumen ist. Normalerweise gebe ich den Platten einige Tage Zeit sich zu aklimatisieren (beschwert und von allen Seiten kommt Luft dran), aber im Laufe der Zeit zeigen sich bei den beidseitig geölten Platten immer Unebenheiten. Wir haben auch einen fertig gekauften Eßtisch in Buche (UV-geölt), und der ist glatt und eben wie ein Spiegel und arbeitet scheinbar überhaupt nicht. Wie ist das möglich? Der Tisch hat keine Gratleiste und ist an wenigen Punkten mit den Zargen verschraubt.Trotzdem verhält dieser sich wie ein Stück Plastik.

Hat von Euch jemand Erfahrung damit?

Danke und viele Grüße
Christian



Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Und was nimmst Du pro Stunde? :-)) *NM - Ohne Text*

Beitrag von Heinz Kremers »




Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3188
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Ebene Tischplatte

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #42800]
Hallo Christian,

Leimholz ist so eine Sache... Wenn Dein gekaufter Tisch wirklich "plan wie ein Spiegel" bleibt und sich "wie ein Stück Plastik" verhält, dann ist das eben nicht der Normalfall. Holz ist kein Plastik. Du bist sicher, dass es Leimholz ist? :-)

Aber im Ernst: Wenn die Lamellen schmal sind und sehr gut ausgesucht und orientiert kann der Verzug wirklich sehr klein sein. Normale (industriegefertigte) Leimholzplatten erfüllen diesen Anspruch normalerweise nicht, und auch wenn eine solche Platte insgesamt gerade bleibt, dann gibt es doch spürbare Buckligkeiten und ggf. auch Absätze zwischen den Lamellen wenn man drüberfühlt.

Deine 45% rel. Luftfeuchtigkeit sind übrigens ziemlich niedrig, es ist m.E. kein Wunder dass eine Platte etwas Wirkung zeigt wenn man sie da reinbringt.

Was Du gegen Verziehen tun kannst? Einfach der Platte zeigen wo's lang geht. Gratleiste ist eine Möglichkeit. Bei einem Tisch ist es üblich und ausreichend, die Platte mit Nutklötzen oder ähnlichen Elementen auf den ausreichend stabilen Rahmen draufzuspannen, dann ist das Problem weg.

Friedrich



Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Ebene Tischplatte

Beitrag von Gerhard »


Hallo,

ich glaube Johannes T. hat mal eine Methode vorgestellt bei der statt Gratleiste Edelstahlstangen in der Platte liegen. Nutsch beschreibt sowas mit Alustangen. Evtl. ist das ja so bei deinem Buche-Tisch.

Viele Grüße,
Gerhard


Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Ebene Tischplatte

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo,

ich habe auch einen gekaufen Buche Tisch zuhause. Da sind jetzt nach gut zehn Jahren kaum unebenheiten oder Markierungen zwischen den einzelnen Lamellen spürbar. Der Tisch ist lackiert. Die Platte ist zum großen Teil frei, da wir den Tisch immer in der ausgezogenen Variante nutzen.

Bei meinem Schreibtisch, dessen Platte aus fertig gekauftem Leimholz in Tischlerqualität besteht, merkt man nach nun 6 Jahren kleine Markierungen zwischen den einzelnen Lamellen. aber keine Absätze. die Platte liegt auf einem Zargengestell auf ind ist dort mit Gewindeschrauben in Rampamuffen verschraubt.

Seit eingen Wochen habe ich ein noch nicht ganz fertiges Schränkchen aus Erle in der Küche stehen. Die obere Platte, die nur aus drei Lamellen von 12cm Breite besteht liegt derzeit einfach nur auf dem Korpus auf. Bisher hat sich nichts verzogen. Die Platte ist immer noch gerade.

Die Lösungen mit Edelstahlstäben und Alustäben halte ich für nicht so gut praktikabel. Nimm mal einen solchen stab und versuche ihn zu biegen. Welche Stärke benötigt man da, bis man ihn nicht mehr biegen kann? Dann bedenkt man noch die Kraft, die Holz beim arbeiten entwickeln kann und man kommt zu dem Schluss, dass man dimensionen benötigt, die man in der Platte nicht mehr so einfach verstecken kann.

@Christian
Zunächst einmal, was ist UV-Geölt?

Nun zu deinem Problem:
Wie Friedrich schon schreibt, zwinge die Platte in ihre Position. Das ist die sicherste Möglichkeit. die Einzelnen Stäbe können sich gerne mal markieren, das wirst du kaum verhindern können.

Gerade bei Leimholz ist die Holzauswahl sehr wichtig. Industriell gefertigtes Leimholz schwächelt da manchmal sehr.

Gruß

Heiko



Richard Bernt
Beiträge: 215
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Ebene Tischplatte

Beitrag von Richard Bernt »


Hallo

Bei den Alustäben darf man natürlich kein Vollmaterial nehmen, sondern Rohre.

Viele Grüße

Richard


Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Ebene Tischplatte

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Richard,

aber auch hier reden wir von Rohren und nicht von Röhrchen. Der Einbau von 10mm Alurohren in eine 38mm Platte wird nichts bringen. Ich denke da mss man schon 20-25mm Rohre nehmen um was zu erreichen.

Und auch die muss man erst einmal genau fluchtend in die Lamellen einbohren und dann beim Verleimen einfädeln. Auch nicht sehr einfach.

Gruß

Heiko


Michael Breit
Beiträge: 92
Registriert: Do 14. Feb 2013, 01:12

Re: Ebene Tischplatte

Beitrag von Michael Breit »


Hallo,

Bei unserer neuen Küche habe ich die Arbeitsplatten selbst bearbeitet und montiert (Buche 40mm). Die eine Platte ist 2m Lang und 1m tief. Da der Unterschrank ja nur ca. 60cm tief ist, ist die Platte -sozusagen- freihängend (als Theke). Es sah wirklich sehr gut aus. Mittlerweile ist ein Jahr vergangen und die Platte hat einen wirklich grossen Buckel. (Orangen rollen immer runter)
Der Schreiner, der mir die rohe Platte geliefert hat, fragte mich noch, ob er "Leisten einlassen" soll (Ich denke mal, er meinte T- oder Doppel-T Trägerchen). Ich sagte damals (leider) ab und hab sie selbst mit L-Profilen verstärkt. Vergeblich. Jetzt werde ich mir einen neue MIT Verstärkung holen :(
.. oder ich lasse mir eine Abstützung einfallen (ungern)

gruss
michael


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