Absaugung

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Patrik

Absaugung

Beitrag von Patrik »


Ich muss das Thema nochmal stressen:

Die "einfachen" Absaugungen haben innerhalb des "Eimers" einen Sauger mit einem ringförmigen Lamellenfilter davor und sind angeblich für Nass- und Trocken- Anwendung aber ohne "Rüttler" o.ä.

Tut es das oder sitzt der sofort zu? Worauf muss man noch achten?

Juergen Fuchs
Beiträge: 135
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Absaugung

Beitrag von Juergen Fuchs »


Gute Frage, Patrik,

ich habe im Baumarkt auch schon vor so einem Teil gestanden und mich gefragt, ob das eine Loesung fuer meine Bandsaege sein kann. Mein alter Hausstaubsauger mit Papiertueten ist jedenfalls definitiv zu schwach und ausserdem ist in kuerzester Zeit die Tuete voll.

Erfahrungsberichte wuerden mich brennend interessieren.

Viele Gruesse

Juergen

reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Absaugung

Beitrag von reinhold »


hallo,

zum Thema absaugen mit Haushalts- und kleinen Werkstattsaugern:
Ich habe auch nur einen uralten Werkstattsauger, dessen Behälter beim Drechseln immer sehr schnell voll wurde. Aber da er gut läuft und Schwaben bekanntlich nicht gerne Geld ausgeben...

Folgende Lösung : zwischen den Einsaugschlauch und den Staubsauger wird ein Abscheider geschaltet. Den kann man sich selbst bauen . Ich habe einen ausgemusterten 50 Liter-Plastik-Mülleimer genommen. Ein 90 Grad-Rohrknie passenden Durchmessers bildet den Einlass. Es ist ganz oben am Rand so angeordnet, dass die einströmende Luft der Wandung des Eimers entlang strömt und einen Wirbel verursacht. An diesem Rohrknie ist der Schlauch mit der Einlassdüse angeschlossen.
Der Auslass ist ein normaler, nicht geknickter Rohrstutzen , der im Zentrum des Deckels angebracht ist. Von hier aus führt der Saugschlauch zum Staubsauger.
Der Deckel des Mülleimers wurde im Falz abgedichtet, mit Schaumstoffdichtstreifen, wie man sie für Fenster verwendet.

Im Betrieb saugt der Staubsauger die Luft durch den Eimer hindurch an. Infolge des geknickten Eingangstutzens erhält die Luft im Eimer einen "Drall" und lagert infolge der Zentrifugalkraft die Späne im Eimer ab. Die jetzt ziemlich spanfreie Luft wird im Staugsauger nochmals gefiltert. Die Filtertüten hier reichen daher sehr lange, weil wirklich nur die ganz feinen Stäube bis in den Staubsauger gelangen.

Arbeitszeit : vielleicht eine Stunde . Materialkosten ca 20 DM, da ich Installations-Standardteile aus dem Baumarkt verwendet habe.

Läuft schon jahrelang einwandfrei.
Verbesserungsvorschlag : Einlassdüse ebenfalls im Deckel befestigen und Deckelscharnier entfernen. Dann kann zum Enleeren der Deckel mit allen Schläuchen vor Ort bleiben und nur der Eimer wird weggetragen.

Gruss
reinhold

Tibor Kund

Genial!

Beitrag von Tibor Kund »


Hallo,

neben dem kleinen Scheppach-Absauger (Hobel, Säge etc.) benutze ich für die kleine Bandsäge und die Kappsäge einen kleinen Metabo-Sauger, ohne Rüttler und ohne Papiersack. Dass das Absaugen ohne Papiersack kurz oder lang den Sauger verarbeitet, habe ich beim Vorgänger, einem Bosch-Gerät, erfahren dürfen. Allerdings - bei meiner viel zu knappen Freizeit - dauert dies Jahre.

Das Problem ist, dass der Faltfilter sich ziemlich schnell mit Feinstaub zusetzt. Dann ist nichts anderes übrig, als das Gerät öffnen, Filter abnehmen und mit einem kleinen Lattenstück (natürlich Weichholz ... ;-)) ausklopfen. Dann wieder fest machen etc. ... Was nicht nur eine unangenehme Arbeit ist sondern macht auch eine ziemliche Sauerei.

Ich habe mir schon überlegt, eine Art "Abklopfer" (Rüttler wäre es nicht ...) selber zu bauen: Gewinderohr (Lampenbau) mit Mutter innen und aussen, ein gefederter Bolzen und so. Die Idee des Abschneiders ist aber dermaßen verlockend, dass ich vermutlich diese Lösung wählen werde. In Verbindung mit einer original Metabo-Papiertüte (die sind teuer, darum liegen sie ungenutzt in Reserve ...), die 12 liter oder so fasst, wäre auch das Feinstaub-Problem für längere Zeit gelöst - und es wäre auch dem Lebensdauer des Saugers ungemein zuträglich ...

Um die Idee weiter zu spinnen und da ich stets Platzprobleme habe: Der Sauger selbst könnte irgendwo in höheren Gefilden (Wandkonsole o.ä.) "stationär" arbeiten, mit den entspr. Schläuchen muss nur der Abschneider mobil sein - es würde mir ca. 1/4 m² Bodenfläche sparen.

Da die nächsten Zeiten für mich ziemlich turbulent ausfallen werden, wird es Zeit dauern, bis ich das Ding auch gebaut habe, dann aber - falls Interesse - berichte auch gerne.

Nochmals Danke für die Idee (man müsste sowas doch patentieren lassen!) und wünsche weiterhin frohes Werkeln
Tibor K.

patrik

Re: Absaugung

Beitrag von patrik »


Gute Idee! Ich werd´s versuchen. Wieviel Power hat dein Sauger denn und reicht das?

reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Absaugung

Beitrag von reinhold »


hallo Patrik,
mein Werkstattstaubsauger ist ein uralter Proxxon (älter als 25 Jahre) mit einem 600 Watt-Motor.
Er ist ein bisschen schwach, aber da die Abscheide-Vorrichtung funktioniert und der Motor gut läuft, werde ich auf absehbare Zeit keinen neuen kaufen.
Falls jemand die Sache nachbauen will : 1000 Watt sind besser, 1200 noch besser !
mit freundlichem Gruss
reinhold

Patrik

Merci beaucoup *NM - Ohne Text*

Beitrag von Patrik »




Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
Kontaktdaten:

Re: Absaugung (build your own)

Beitrag von Dirk Boehmer »

[In Antwort auf #3761]
Hallo,

hier mal interessanter Link zu einer Seite, die sich in allen Details mit Absauganlagen und vor allem auch mit deren Selbstbau beschaeftigt. Es scheint jede Menge Moeglichkeiten zu geben, sich in der Richtung zu erweitern.

Hier der Link: http://billpentz.com//woodworking/cyclone/index.cfm

Wenn jemand sowas bauen sollte, bitte hier im Forum mal etwas darueber schreiben.

--
Dirk

Patrik

Re: Absaugung (build your own)

Beitrag von Patrik »


Ich hab eine Absaugung selber gebaut. Bisher mit gutem Erfolg. Basis ist ein Einhell 1250W Nass/Trockensauger der für jeden der 40 Euro ca. 3 dB(A) Lärm macht. Naja, für´s doppelte oder mehr gibt´s bestimmt was Besseres. Zwischengeschaltet ist ein 50l Eimer - Modell Oskartonne - der mit 75er Gas-/Wasser-/Scheißerohren an meine Metabo 1688 angeschlossen ist. Resultat:

Der Behälter in der die Säge läuft ist leer.
In der Oskartonne sind die groben Späne.
Im Einhell - Eimer ist der Staub der nicht durch den Filter geht.

Sumasomarum: Es Staubt beim Sägen nicht mehr und die Späne sind entsorgt. Das Problem, dass ich beim Sägen parallel zur Faserrichtung von meiner Säge mit Spänen beworfen werde, ist nicht gelößt. Dafür muss dann doch die Abdeckung runter oder ein anderes Sägeblatt her - WENN ENDLICH EINER DAS MIT DEN SÄGEZAHNFORMEN ERKLÄRT.



Frank
Beiträge: 200
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Absaugung

Beitrag von Frank »

[In Antwort auf #3788]
Hallo,

ich möchte Eure Ideen aufgreifen und etwas zweckentfremden. Ich bin zur Zeit dabei, einen Altbau zu sanieren. Dabei werde ich ein Rohrsystem verlegen, in dessen Steckdosen ein Staubsaugerrohr angeschlossen wird. Somit muss man nicht mehr den ganzen Staubsauger mit sich rumtragen sonder nur noch das Rohr.

Mein Problem, wie das aller Bauherren ist, dass das Geld irgendwann zu ende ist. Nun dachte ich mir, dass ich mir kein teures Fertiggerät für 1500 - 2000 Euro in den Keller stelle, dass dann den Unterdruck im genannten Rohrsystem erzeugt, sondern so etwas selber baue.

Gibt es irgendwo eine deutsche Anleitung zum Selbstbau eines leistungsfähigen Absaugers? Ich habe zwar einen Festool CT 22, aber ich fürchte, dass der Unterdruck nicht ausreichend sein wird.

Natürlich kommt auch so eine Absaugsteckdose in meine Werkstatt. Daher muß der Sammelbehälter dann auch wenigstens ein Volumen von mehr als 30 Litern fassen.

Frank

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