Elektrische Kettensäge

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Gerhard
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Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Elektrische Kettensäge

Beitrag von Gerhard »


Hallo,

ich muß demnächst zwei Obstbäume im Garten fällen und kleinsägen. Ich habe da an die Anschaffung einer elektrischen Kettensäge gedacht. Ich habe noch eine uralte McCulloch (ebenfalls elektrisch) von meinem Vater. Das Ding ist uralt, total verharzt und erscheint mir irgendwie unsicher. Alternativ könnte ich mir auch eine "richtige" Kettensäge leihen. Irgendwie hätte ich aber lieber etwas eigenes. Vieleicht kann man mit so einer Säge auch mal was in der Werkstatt anfangen.

Ich habe mir die Makita UC 3503 angesehen. Gibt es auch als UC 4003 mit 40´er Schwert. Wird von Dolmar in Deutschland gebaut. Der Motor ist längs eingebaut.

Ein paar Fragen:
- kennt jamand die Säge ?
- Gibt es prinzipiell Nachteile bei längeren Schwertern? Also eher 40´er oder 35´er Schwert kaufen?
- Im Vergleich zum günstigeren Modell mit quer eingebautem Motor soll die Säge einen besseren Schwerpunkt haben und besser zu führen sein. Stimmt das?

Viele Grüße,
Gerhard



MaxS
Beiträge: 1552
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Elektrische Kettensäge

Beitrag von MaxS »


Hallo Gerhard,

Im Vergleich zu einer Benzinsäge ist eine Elektrosäge meist chancenlos, wenn wir uns im realistischen Segment bewegen. Ich persönlich habe mir noch keine Elektrosäge angeschafft, weil man gute sägen eben nich geschenkt bekommt. Ich habe für mich eine Stihl und nur eine Stihl im Visier. Mit einer E 160 habe ich schon gearbeitet, die ist eine sehr schöne kleine Säge. Ich würde dir zur E180 oder E200 raten, die sind im Vergleich zu E220 noch bezahlbar. Makita oder Dolmar (Dolmar gehört zu Makita) kommt für mich nicht in Frage.

In der Werkstatt kann man eine Kettensäge nur beim groben Ablängen großer Bohlen und zum Zurichten von Drechselrohlingen einsetzen. Außer du steigst in die Kettensägenschnitzerei ein.

Grüße,
Max



G. Denkel
Beiträge: 16
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Elektrische Kettensäge

Beitrag von G. Denkel »


Hallo,

da muß ich Maximiliam zustimmen, eine Kettensäge wird man in der Werkstatt kaum nutzbringend anwenden können. Eine Kettensäge wirft auch prinzipbedingt einiges an Öl auf das zu beschneidende Werkstück (von der Kettenschmierung). Allenfalls für Bohlen beschneiden würd ich die nehmen, aber da ist ne Handkreissäge mit großem Sägeblatt schon wieder wesentlich besser. Für Forst- und Rodungsarbeiten ist ne Kettensäge aber super und unverzichtbar! Ich würde deshalb generell eher zu einer Kettensäge mit Verbrennungsmotor raten (ich bervorzuge deutsche Produkte wie Stihl, Solo, usw.)

Mfg


Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Elektrische Kettensäge

Beitrag von Gerhard »


Hallo,

genau an das Ablängen von Bohlen habe ich gedacht.Aber das war nur eine Idee am Rande. Also definitiv kein Entscheidungskriterium.

Was Benzinsägen angeht habe ich folgende Bedenken:
- Ich werde die Säge eher selten nutzen. Eine Elektrosäge reagiert sicher besser auf längeres Einlagern
- Die Nachbarn
- Die Kosten. Wenn schon Benzinsägen, dann was gutes. Und dann wird´s richtig teuer.

Makita/Dolmar fand ich eine gute Idee, weil Dolmar angeblich in den letzten Jahren deutlich Boden gut gemacht hat auf diesen schwedischen Nähmaschinenhersteller (ich kann mir nie merken, wie man das schreibt. Hus...) und natürlich Stihl. Und ein japanischer Konzern, der in Deutschland fertigt ist ja auch mal was.

Viele Grüße,
Gerhard



Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Elektrische Kettensäge

Beitrag von Dietrich »


Hallo Gerhard,

den schnellsten Kettenstop hat Solo bei seiner E-Kettensäge, 0,08 sek. gibt Solo an. Diese Maschine gibt es auch in tannengrün, beide Maschinen haben ein 40cm Schwert.
Ich habe damit Nadelbäume gefällt mit 30-35cm Stammdurchmesser. Aber auch Längsschnitte in kleinere Obstholzstämmchen gelingen, dauert hat etwas.
Die Maschinen verfügen über eine autom. Schmierung der Kette.
Auch für mich käme keine stinkende abartig laute Zweitakt-Kettensäge in Frage.
Aber selbst wenn es ein Fichtenmoped mit Zweitaktmotor sein müsste, wäre Husquarna allererste Wahl. Schwedische Forstleute in Lappland, wo ich vor einigen Jahren meinen Urlaub verbrachte, nannten die Husquarna noch leichter und noch giftiger als alle anderen.

Gruß Dietrich

PS: http://www.solo-kleinmotoren.de/motorsaegen/elektro.html#614
die selbe in ....grün: http://www.metabo.de/metabo/handgefuehrte/de/de/produkte/kettensaegen/1400wattkettensaegekt1441_6_01441_00.html


Alain Barca
Beiträge: 198
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Elektrische Kettensäge

Beitrag von Alain Barca »


Hallo Gerhard,

mir ist aufgefallen, dass der Hagebaumarkt (falls du den überhaupt kennst) Dolmar Sägen verkauft.
Mein Schwiegervater hat sich vor kurzem einen Benzinkettensäge Tarus T4500 mit 40 cm Schwertlänge für ca. 160 Euro gekauft. Die Säge wird in USA gebaut. Die meisten billigen Sägen haben an der Schwertspitze kein Umlenker (wieß nicht genau ob der so heißt). Die Tarus hat allerdings einen. Mein Schwiegervater ist ganz begeistert von der Säge und über den Preis kann man nicht meckern. Die Bedienungsanleitung war leider nur in englisch.

Vielleicht ist es eine Alternative für dich.

Gruß

Alain



Christian Meseberg
Beiträge: 177
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Elektrische Kettensäge

Beitrag von Christian Meseberg »

[In Antwort auf #27440]
Hallo Gerhard,

ich habe seit längerem eine Billig-Elektrosäge. Leistung glaube ich so 1,2 KW. Ich habe vier große Krimlinden auf dem Grundstück und habe die mal ringsum aufgeschnitten, d.h. die Unteren Äste am Stamm entfernt und auch etwas gestutzt. Lindenholz schafft diese Säge ganz gut weg. Neulich habe ich auf dem Eigenheimbauplatz einen alten Pflaumenbaum Fällen wollen und musste mir doch eine Benzinsäge borgen. Obwohl eine frisch geschärfte Kette drauf war, habe ich den Baum nicht umgekriegt (ca. 30 cm Stammdurchmesser).

Wenn das Ausleihen nicht so umständlich ist, würde ich es empfehlen. Sonst lieber eine Benzinsäge kaufen. In der Leihgebühr ist ja das Schärfen der Kette sowie der Verschleiß auch noch drin. Hier zahle ich für eine Dolmar mit 40er Schwert 20 €/d.

Zum Bohlen Ablängen nehme ich eine HKS.

Viel Glück für Deine Entscheidung

Beste Grüße

Christian



Robert Hickman
Beiträge: 687
Registriert: Mo 2. Jan 2017, 16:40

Re: Elektrische Kettensäge

Beitrag von Robert Hickman »

[In Antwort auf #27440]
Hallo Gerhard,

ich nutze die UC3503A seit etwa einem Jahr, vorwiegend zum Brennholz machen, aber auch zum Ablängen von Kanthölzern. Die Säge ist sehr gut. Ich würde sie sofort wieder kaufen! Weder bei Eiche, noch Buche hat sie Schwierigkeiten. Das Handling ist sehr gut, die schlanke Bauweise ist sehr hilfreich bei bodennahen Schnitten. Man kann die Säge gut reinigen. Die 2kW sind ausreichend, wenngleich man sie nicht mit einer Stihl MS260 oder mehr vergleichen kann. Aber das ist ja hier auch nicht die Frage. Die Kettenspannung ist etwas fummelig, wenn man es aber erst mal raus hat, ist es kein Problem. Mir reicht das 35er Schwert gut aus. Sollte ich mal ein 40er brauchen, dann kauf' ich es eben nach. Es kommt von Oregon und ist gut erhältlich zu moderatem Preis. Ach ja, ich habe das Kabel umgebaut. Bei mir ist ein gutes PU-Kabel mit 6m Länge dran. Finde ich besser als das Stummelchen. Plug-It von Festo wäre auch interessant.

Grüße aus dem Schwarzwald

Robert Hickman



Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Elektrische Kettensäge

Beitrag von Gerhard »

[In Antwort auf #27444]
Hallo Dietrich,

Makita und Stihl gibt´s einfach bei meinem Werkzeughändler um die Ecke.
Daß die Metabo in der Hälfte der Zeit bremst ist mir auch aufgefallen. Wäre natürlich ein Pluspunkt. Andererseits soll ja ein längs liegende Motor bei der ein großer Vorteil sein.

Der einzige "richtige" Metbohändler hier in der Nähe, der nicht nur das reduzierte Baumarktsortiment hat ist eigentlich ganz auf Metallkram ausgerichtet.

Mein Arbeitkollege und Nebenerwerbs-Brennholzhändler hat mich bei der Frage nach Kettensäge und ob vieleicht Stihl jedenfalls ganz verächtlich angeschaut. Stihl sinngemäß als "billigen Dreck" bezeichnet und eine elegische Hymne auf seine beiden Husquarna gesungen. Immerhin fand er Stihl ja noch der Erwähnung wert, im Vergleich zu Dolmar und Solo.

Da sind also wohl auch mal wieder Glaubensfragen berührt...

Viele Grüße,
Gerhard


Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Elektrische Kettensäge

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #27440]
Hallo Gerhard,

also ich würde mir persönlich auch keine elektrische kaufen. Es fehlt ihnen einfach an Leistung, gegenüber den zweitakt Stinkern. Und dann noch das Kabel. Mit einer Stihl machst du sicherlich nichts falsch. Husquarna ist auch nett und etwas leichter. Preislich und qualitativ sicher auf gleichem Niveau.

Längere Standzeiten machen zumindest mit dem Stihl- Mix kein Problem. Muss man hat ein bis zweimal mehr ziehen. Wegen der Nachbarn würde ich mir auch keine Sorgen machen.

Wenn es soweit ist, egal oder Benzinbetrieben oder mit Kabel, kann ich mit dir auch gerne einen kleinen Kettensägenkurs machen. Auch das schärfen der Ketten von Hand kann ich dir zeigen. Ich bin da Vorbelastet. Mein Bruder ist Forstwirt und ich habe oft mit ihm zusammengearbeitet.

Er schwört übrigens auf Stihl, hatte aber auch mal einige Husquarnas im Einsatz, aber eher die leichten Modelle zum entasten.

Gruß

Heiko


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