Hobelspäne verwerten

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Christian Meseberg
Beiträge: 177
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Hobelspäne verwerten

Beitrag von Christian Meseberg »


Hallo zusammen,

habe heute als letzte größere Arbeit am neuen Carport die Sparren fertig gestellt. Somit fallen erstmal bei diesem Projekt keine weiteren Hobelspäne an. Es sind inzwischen 13 große Müllsäcke voll geworden. Was kann ich damit noch anfangen? Brennen die im Kamin? (unser Kamin ist noch nicht fertig)

Danke für jeden guten Rat.

Beste Grüße

Christian


Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Hobelspäne verwerten

Beitrag von Gerhard »


Hallo,

mit Spänen von Handhobeln kannst Du wunderbar ein Kaminfeuer anmachen. Ich mache manchmal - z.B. heute - einfach ein paar Späne mit dem Schrupphobel. Ideal zum Anzünden. Maschinenhobelspäne geben eher nur Qualm. Mein Nachbar hat die Hobelspäne meiner Hobelbank zum Räuchern verwendet. Einmal haben sie aber Feuer gefangen und die Fische sind verbrannt.

Viele Grüße,
Gerhard


Christian Meseberg
Beiträge: 177
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Hobelspäne verwerten

Beitrag von Christian Meseberg »


Hallo Gerhard,

die Späne mit dem Handhobel habe ich extra, sind aber nur 3 Säcke. Dere Rest sind Maschinenhobel- und Bohrspäne. Ich hebe sie erstmal auf. Vieleicht kann ich sie zum Mulchen im Garten vewenden.

Das mit dem Fische verbrennen kenne ich gut. Erstaunlicherweise sind bei mir mal Buchen-Sägespäne in Flammen aufgegangen. Die brannten wie ein Bunsenbrenner, die Forellen waren wie Kohle :-)

Beste Grüße

Christian



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Hobelspäne verwerten

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #26423]
Hallo,

also Späne von Maschinen brennen nicht richtig in einem normalen Kamin, dafür gibt es spezielle öfen, die über ein Gebläse Luft von unten zuführen.

Ich nehme für meinen Werkstattofen immer ein Blatt Zeitung, wickele darin eine Hand voll Späne ein, stecke das in den Werkstattofen, lege einige kleine Holzstücke darauf und zünde so das Feuer im Ofen an, das geht. Größere Mengen erzeugen lediglich Qualm.

Den Rest meiner Späne, bringe ich zum Grünschnitt, oder entsorge sie in der Firma im Spänebunker.

Ob man mit Spänen mulchen kann oder sie unter den Kompost mischen kann, oder einfach im Herbst im Gemüsebeet als Dünger untergraben kann, würde mich aber auch mal interessieren.

Gruß

Heiko



Gero Meyhoefer
Beiträge: 983
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Hobelspäne verwerten

Beitrag von Gero Meyhoefer »


Hallo,

mit meinen Maschinenspänen haben wir im Frühjahr die Gartenwege gemulcht. War eine gute Sache, auch nach Dauerregen konnte man schlammfrei den Garten begehen und nun, im Herbst, ist von den Spänen nichts mehr zu sehen. Relativ bewuchsfrei sind die Wege auch geblieben.

Leider haben wir keine mehrere Kilometer Gartenwege, über 13 Säcke Eichenhobelspäne vom Parketttbau hat sich der örtliche Kleintierzüchterverein gefreut, der Vorsitzende kam persönlich und hat die SÄcke freudig abgeholt. Ich war froh sie kostenlos entsorgt zu haben. Wäre also auch eine Möglichkeit umwelt- und ressourcenschonend die Späne unters Volk zu bringen.

Beste Grüße

Gero


Christian Meseberg
Beiträge: 177
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Hobelspäne verwerten

Beitrag von Christian Meseberg »


Hallo Heiko,

auf schweren Böden können Holzspäne durchaus zur Bodenverbesserung eingearbeitet werden. Sie verbessern die Bodenstruktur und fördern die bodennahe CO2 Versorgung der Pflanzen. Letzteres macht sich nur unter Glas und Folie wirklich bemerkbar. Eigene Erfahrungen habe ich damit allerdings nicht, weshalb ich die Frage hier einstellte. Nachteil ist die saure Wirkung und der Entzug von Stickstoff. Am besten ist natürlich der Umweg über den Kaninchenstall, was mindestens die Stickstoffversorgung klären dürfte ;-)

Beste Grüße

Christian



Rolf Hertenstein
Beiträge: 379
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Hobelspäne verwerten

Beitrag von Rolf Hertenstein »

[In Antwort auf #26427]
Was Du da schreibst, mag für den Kamin zutreffen. Im Ofen (Schwedenofen) brennen die Maschinen- Hobelspäne gut. Ich mache im Winter täglich Feuer damit. Luftzufuhr schließen, Späne anzünden, Luftzufuhr öffnen und es brennt.

Gilt allerdings nur für Hobel- bzw. Fräs-Späne. Sägespäne qualmen nur - die kommen auf den Komposthaufen.

Rolf



Thomas Schuermann
Beiträge: 528
Registriert: Mo 3. Jun 2019, 15:49
Kontaktdaten:

Re: Hobelspäne verwerten

Beitrag von Thomas Schuermann »


Hallo,
ich kann nur von der gärtnerischen Seite aus etwas beisteuern und möchte meinen Vorgängern zustimmen. Für Wege sind Späne/Mulch gut geeignet - im Beet haben Sie nichts zu suchen. Sie entziehen dem Boden bei Verrottung soviel Stickstoff, dass die Pflanzen jämmerlich dahinkümmern. Versauerung tritt bei Obsthölzern nicht so schnell ein.

Gruß Thomas



Christian Meseberg
Beiträge: 177
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Hobelspäne verwerten

Beitrag von Christian Meseberg »


Hallo zusammen,

ich glaube auch, dass die Verwendung im Garten nicht so optimal ist. Mein Problem ist derzeit der Lagerplatz. Ich werd sie an einen Bekannten abgeben, der einen Werkstattofen betreibt und Hobel- und Sägespäne verbrennt.

Beste Grüße

Christian.


Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Hobelspäne verwerten

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo,

zur Verwendung im Garten kann ich vielleicht etwas aus eigener Erfahrung beitragen.

Wie Thomas schon sagte haben frische Schnitzel und Späne nichts im Gartenbeet verloren, aber ...

Baumrinde (Rindenmulch), Hackschnitzel, Späne und Sägemehl kompostieren sich genau wie jedes andere organische Material, es braucht nur wesentlich mehr Geduld als mit dem normalen Gartenkompost. Aber wenn er fertig ist ist er nicht schlechter als jeder andere Kompost, hat vielleicht sogar noch etwas mehr "Struktur" und lockert den Boden besser.

Ideal ist frisches kleingehacktes oder gehobeltes Holz aber für die Unterdrückung von Unkraut in Zierpflanzenbeeten. Ich selbst verwende (auch gewerblich) viel Hackschnitzel von frischem Holz (statt dem geforderten Rindenmulch) und habe beste Erfahrungen, wenn die Schicht ca. 7 - 10 cm dick ist. Bei Neuanpflanzungen geht nichts über eine gut 10 cm dicke Mulchschicht aus Hackschnitzeln entweder flächig oder mit mindestens 50 cm Durchmesser um Kleinsträucher bzw. gut 1 m um Hochstämme. Da gibt es auch in trockenen Jahren kaum Ausfälle.
Für diese Anwendung ist vielleicht die Optik für manchen entscheidend: eingefärbte, abgesiebte Kiefernrinde in bestimmter Kalibrierung, oder normaler Rindenmulch, oder Hackschnitzel vom Baumfällen, oder Hobelspäne, oder Sägemehl.

Nur keine Illusionen:
Wer das regelmäßig auf ein offenes Zierpflanzenbeet ausbringt wird nach einigen Jahren, wenn einige "Auflagen" verrottet sind mit Sicherheit Brennesseln züchten, denn die sind "Stickstoffzeiger" und gedeihen dort prächtig, wenn die Kompostierung abgeschlossen ist.

Gruß

Heinz



Antworten