Werkbank – diesmal das Gestell

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Dirk Vogel
Beiträge: 507
Registriert: Do 6. Okt 2016, 18:01

Re: Verbindungen (mit Bildern)

Beitrag von Dirk Vogel »


Hallo Andreas ! Wie gut, daß es Dich gibt ... ;-) Immer wenn ich hier ein schwieriges Thema anschneide und sich tagelang niemand traut, irgendwie Stellung zu nehmen, kommst irgendwann Du und erzählst ausführlich, wie Du die Sache siehst. Finde ich klasse !

"Wenn ich deine Konstruktion richtig verstehe, sollen Querstreben erst eingeschoben werden und dann das Brett der Beilade. Aber wie kommst Du dann an deinen Schürzen vorbei ?"

Vom Brett der Beilade war nirgends die Rede. Ich wollte zeigen, wie die beiden Hälften der Bankplatte in die darunterliegende Stützstruktur eingeschoben und, sobald das getan ist, von der Hirnholzleiste überstülpt werden. Die Beilade käme erst ganz zum Schluß dazu.

"Bei der jetztigen Ausführung wir die Platte voll nach allen Seiten „arbeiten“, weil nirgendwo richtig befestigt."

Meine Hoffnung war halt, daß durch die abgesetzte Nut am jeweils äußeren Plattenrand die Platte beim Arbeiten des Holzes nur nach innen wandern kann, da sie außen ja durch die Gratverbindung zu den Querleisten gesoppt würde. Deshalb sind auch die Grate der Hirnholzleiste an den Außenrändern angebracht, so hätte eben das Holz der Platte die Möglichkeit, nach innen zu arbeiten, denn außen wird es von der Hirnholzleiste und den Querbalken unter der Platte in zwei Richtungen festgehalten.

"Denke mal, daß Du getrost auf deine tragende Längsstruktur verzichten kannst, bei einer Plattendicke von 8 cm sollte sich nix durchbiegen. "

Vorschlag angenommen ! Das liegt aber hauptsächlich daran, daß ich heute beim genauen Durchsehen meiner Hainbuchenbretter gemerkt habe, für sie keine vernünftiges Holz zur Verfügung zu haben ... :-)

"Denke mal nicht, daß ich dich für eine ordentliche Schraube (8er-12er) oder zwei pro Bank-Hälfte (dann eine in einem Langloch) zur Befestigung von Platte&Gestell gewinnen kann."

Ja, das wohl eher nicht ... aber probehalber habe ich mal eine klassischere Variante dieses Zusammenspiels aus Platte, Gestell und Hirnholzleiste gezeichnet, die vielleicht verständlicher ist.



Oben sieht man die Bankplatte von unten (hellgrau = Platte, mittelgrau = Schürze) mit den Querstreben (auf die Längsstreben habe ich wie gesagt verzichtet). Die Verbindung zwischen Platte und Gestell sollen diesmal kreuzförmige Holzstücke sein (oben in weiß), die so aussehen wie in der Zeichnung rechts in der Mitte. Links daneben sieht man ein Schema der Bankplatte von der Seite, ohne Beilade und Hirnholzleiste, und unten schließlich die Hirnholzleiste. Ich hoffe, der Zusammenbau ist so klarer und auch machbarer als vorher :-)

Was mein Ihr ?


Rolf Richard
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Re: Danke für deine Antwort, Rolf!

Beitrag von Rolf Richard »


My Pleasure! :-)

Gruss

Rolf


Andreas Winkler
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Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: Verbindungen (mit Bildern)

Beitrag von Andreas Winkler »


Hallo Dirk,

die Idee mit den kreuzförmigen Verbindern gefällt mir sehr gut – allerdings könnte es sein, daß die unter einer gewissen Größe leicht abrechen – das blöde kurze Längsholz. Aber wirklich eine elegante Lösung, mit der Du, außen angebracht, die Platten dazu bringst, nach innen zu „arbeiten“. Finde ich sinniger als die Lösung mit den Graten.
Eine Möglichkeit, die Platte mit Graten nur einseitig zum „Arbeiten“ zu bringen, wäre, den Grat die ersten 5-10 cm an der Plattenaußenseite einzuleimen. Dann wären die Platten fixiert.
Die erforderliche Dimension deiner Verbinder kann es aber notwendig machen, die Querträger massiver (dafür einzeln?) auszuführen. Du weißt ja, ich als Freund der einfachen, erbrobten Lösungen bin natürlich gleich für einen Standard-Hobelbankgestell-Rahmen. ;-)

Allerdings verstehe ich deine senkrechten Grate an der Plattenvorderseite (Punkt “B“ in deiner Nachricht „Verbindungen“) immer noch nicht. Generell bin ich den Graten in der Hirnleiste etwas skeptisch eingestellt, wegen der Schwierigkeit in der Herstellung. Passen soll das Ganze doch auch. Ohne deine Fertigkeiten unterschätzen zu wollen !!! Aber Du hast immer geschrieben Du bist Anfänger. Die Fuge zwischen Platte und Hirnleiste soll möglichst eine nicht vorhandene sein, gleichzeitig soll der Grat etwas spannen. Auf jeden Fall ein 1:1-Probestück herstellen, um zu wissen wie sehr es spannen darf, ohne daß etwas nachgibt.
Auch mit dem Einstülpen der Grate in die Gratnut bin ich skeptisch. Alles was man einstülpen kann, kann sich wohl auch austülpen und das ist nicht der Sinn eines Grates. Wie gesagt, bin skeptisch, gebe aber gerne zu, mich getäuscht zu haben. Wird auch hier auf ein Probestück ankommen.
Da Du keine Längs“träger“ bauen wirst, brauchst Du eine Lösung, um die Querträger ins Fußgestell zu integrieren. Ich würde das Fußgestell von der Plattenlängsseite etwas zurückstehen lassen, dann kann man besser arbeiten. Ehrlich gesagt, gefällt mir deine Lösung des Fußgestells nicht (bitte nicht falsch verstehen). Erstens optisch, weil die Platte wie draufgesetzt und nicht dazugehörend wirkt (durch die „Konsolbrettchen“) und zweitens funktionell, weil der Abstand von Platte und Gestell in meinen Augen nur eine Dreckablage ist und - viel wichtiger - je mehr Abstand und Bauteile zwischen Platte und Gestell sind, desto wackliger wird das Ganze. Ich würde tatsächlich auch bei deiner Bank ein Standardgestell bauen.

Wie weit ist denn der Bau schon gediehen ? Arbeitest Du nur von Hand oder mit maschineller Unterstützung ?
Weißt Du schon, wie die Führung deiner Hinterzange ausschauen soll ?

Gruß, Andreas



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