Verleimen von Bilderrahmen

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Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Verleimen von Bilderrahmen

Beitrag von Georg »


Ich möchte einen Bilderrahmen 50 x 70 cm aus 40 x 25 mm Fichtenholzleisten bauen. Mir kommen aber Zweifel, ob es reicht die auf Gehrung geschnittenen Leisten einfach stumpf zusammen zu leimen.
Ich hatte an die Verwendung von Lamellos gedacht, aber selbst die Kleinsten sind zu lang und bei Runddübeln bin ich mir nicht Sicher, ob ich die Bohrungen so präzise hinkriege.
Wer hat da Erfahrungen?



marais

Re: Verleimen von Bilderrahmen

Beitrag von marais »

[In Antwort auf #20103]
Gar kein Problem, das hält. Ich bin immer wieder erstaunt, wie stark Leimfugen halten. Wenn der Rahmen präzise geschnitten ist, gibt es keinen Grund zur Sorge.

Andreas


Edi Kottmair
Beiträge: 1054
Registriert: Sa 5. Jul 2014, 08:30

Re: Verleimen von Bilderrahmen

Beitrag von Edi Kottmair »


Hallo Georg,

bei dieser Rahmengröße kommen mir 40 mm breite Leisten ziemlich schmal vor, aber das ist natürlich Geschmacksache. Ich habe schon mehrfach Rahmen mit Gehrungen stumpf verleimt, die Ecken dann mit der TKS geschlitzt und Fremdfedern von außen eingesetzt. Bei richtiger Holzauswahl sieht man es kaum oder man kann auch stark kontrastierendes Holz einsetzen, um die Verbindung zu betonen.
Falls Du einen Frästisch hast, könntest Du auch in die Gehrungsflächen mit einem Scheibennutfräser Schlitze fräsen. Die Festo Fräser haben 40 mm Durchmesser. Dann runde Federn herstellen und einleimen.
Ansonsten wäre das auch eine Gelegenheit, den Domino zu bestellen :-)
Oder den Duodübler :-)

Viele Grüße von
Edi



Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Verleimen von Bilderrahmen

Beitrag von Christian Aufreiter »


Hallo, Georg,

wie willst du das Bild im Rahmen befestigen?
Wenn du beispielsweise einen Falz für das Bild fräst, könntest du - bei ausreichender Falztiefe - soz. eine Rückwand (Sperrholzplatte) einsetzen. Die Platte kannst du anschließend mit allen Friesen verschrauben. So ist gewährleistet, dass der Rahmen auch dann nicht in seine Einzelteile zerfällt, wenn die Gehrungen aufgehen sollten.
Eine andere Möglichkeit wäre, die Leisten nach dem Zusägen der Gehrungen trocken zusammenzuspannen. In weiterer Folge würde ich Nuten in die Rückseite der Leisten fräsen (z. B. 35 x 4 x 10 mm), sodass die Nuten jeweils über eine Ecke verlaufen. Beim Verleimen des Rahmens kommen dann in die Nuten Sperrholzplättchen, die mittels Schrauben und Leim befestigt werden.
Sofern es dich nicht stört, wenn an den Schmalseiten des Rahmens Hirnholz zu sehen ist, bietet sich auch eine Ecküberblattung auf Gehrung an.

Gutes Gelingen!

Christian



Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: Verleimen von Bilderrahmen

Beitrag von Dirk Boehmer »

[In Antwort auf #20103]
Hallo Georg,

Du musst ja auch nicht unbedingt einen einfachen Gerungeschnitt
machen, sondern kannst ja auch andere Holzverbindungen nehmen.

z.b. die einfache Ueberblattung, oder eine Zaofen/Schlitzverbindung,
oder eine Kombination der einfachen Ueberblattung mit einem Gehrungs-
schnitt an der Oberseite.

Da gibt es eine Menge Moeglichkeiten, die wesentlich groessere Leimflaechen
bieten und daher auch stabiler sind als einfache Gehrungsschnitte.

--
Dirk



Frank
Beiträge: 200
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Verleimen von Bilderrahmen

Beitrag von Frank »

[In Antwort auf #20103]
Hallo Georg,

so wie das Edi beschreibt, habe ich es auch schon realisiert(mit TKS nuten und und Kontrast-Feder).
Hält sehr gut und sieht auch ansprechend aus.

Habe die Gehrungen allerdings auch einmal so verbunden:

Bei der oberen und unteren Rahmenleiste an beiden Gehrungen je 2 Bohrungen (4 mm) durchführen. Die Bohrungen sollen im rechten Winkel zur Gehrung verlaufen, also entweder von der Innenseite(=Gehrungsschnitt) mit Dübelbohrhilfe nach Aussen bohren oder von Aussen(=Rahmenaussenseite) mit Radialbohrmaschine im 45 Grad-Winkel nach Innen bohren.
Die Bohrlöcher an den Aussenseiten der Leisten mit 8 mm Bohrer ca. 5 mm tief nachbohren, da hier später die Schraubenköpfe mit Buche-Plättchen verdeckt werden.
Dann Leim auf die Gehrung und beide Leisten eines Winkel zusammen auf Werkbank spannen. Von Aussen zwei 4 mm Spax reindrehen.
Später die Bohrlöcher mit 8 mm Rundstabmaterial (Buche o.ä.) verblenden.

Ist zwar nicht "state of the art" oder hoch-elegant, sieht aber gut aus und hält ewig (der Rahmen verträgt auch Bilder von stark übergewichtigen Personen).

Gruß
Frank


ReneHolzwurm

Re: Verleimen von Bilderrahmen

Beitrag von ReneHolzwurm »

[In Antwort auf #20147]
Für solche schmalen rahmen gibt es spezielle Klammern in verschiedenen größen, die man einfach von hinten einschlägt. Glaser benutzen solche. Selbige benutzen dafür Tacker, aber es geht auch leicht mit einem Hammer.Einfach mal einen glaser fragen, bei kleinen Mengen sollte es kein problem sein mal eine handvoll abzustauben.


joh. t.
Beiträge: 739
Registriert: Sa 25. Nov 2017, 13:35

Re: Verleimen von Bilderrahmen

Beitrag von joh. t. »


hallo, mit einer guten kappsäge sägen und mit ulmia oder ähnlichen verleimklammern stumpf leimen. du willst ja nicht erst weihnachten das bild an der wand haben. das bild in den falz hinter das glas einlegen und dahinter starke pappe oder dünnes FU . diese mit klebeband , nägeln oder schrauben festmachen. . die professionellen rahmenmacher leimen ihre rahmen normalerweise stumpf mit gehrungsklammern, pappe hinten drauf und klebeband einmal rund rum.
viel erfolg joh.


marais

Re: Verleimen von Bilderrahmen

Beitrag von marais »


Ich fräse in meine Rahmen einen ersten Falz für das 2mm starke Glas, meistens in einer Tiefe von 5-6mm. Ein zweiter Falz wird 3-4mm tief und etwa 5mm breiter gefräst und dient der Aufnahme eines 3mm Sperrholzbrettes als Rückwand. Bei kleinen Rahmen reicht auch Pappe. Ich verleime inzwischen nur noch stumpf, selbst bei grossen Formaten ist das ausreichend, vorausgesetzt man hat den Rahmen beim Verleimen gut einspannen können. In der Anfangszeit habe ich mit halben 0er-Lamellos und ähnlichen Tricks gearbeitet, das hat sich aber alles als überflüssig erwiesen.
Die Sperrholzrückwand wird dann aufgetackert - geht schnell und ist notfalls reversibel. Fertig ist der Rahmen.
Die eigentlichen Probleme sehe ich woanders: Bei teuren Originalen sollte das Bild nicht mit dem Glas in Kontakt kommen, hierfür muss ein entsprechend dickes Passepartout geschnitten werden. Profis machen das aus Schaumkarton mit Gehrungsschnitt und bedecken das Passepartout dann noch mit einem edlen Papier. Ich habe noch nicht herausgefunden, wie man das selbst hinbekommt.
Bei grossformatigen Postern sehe ich ausserdem das Problem, dass sich die Bilder gerne nach einer Zeit wellen. Das kann man wohl lösen, indem man das Bild vorher auf Karton aufzieht, allerdings muss das mit einem Kleber passieren, der das Poster nicht angreift - ich glaube, Tapetenkleister ist hier ideal. Hier sehe ich wie gesagt die eigentlichen Schwierigkeiten, und nicht im Rahmen.

Andreas


Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Verleimen von Bilderrahmen

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo

Bei uns in der Wohnung hängen mittlerweile etliche selbstgefertigte Rahmen, mit zwei drei Ausnahmen sind sie alle stumpf geleimt, wenn dann noch gespannt wird, hätte ich keine Bedenken. Vorrausetzung ist natürlich ein drockenes Holz und genaue Gehrungsschnitte.

Gruß Franz



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