" Hobelschlag " bei Metabo Magnum ADH 260

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Bernhard Kühnen

Re: " Hobelschlag " bei Metabo Magnum ADH 260

Beitrag von Bernhard Kühnen »


Hallo Dietrich,

stimme Dir ja zu, aber manchmal geht eben mein rheinisches Temerament mit mir durch.
Bei 4 Zigaretten und den heutigen Preisen wird so ein Messerwechsel richtig teurer.

Ich gestehe, heute mache ich es auch in Ruhe, denn alles was man überhastet macht, dauert immer länger. Spätestens wenn man etwas hingemurkst hat, wird man es später wegen Unansehnlichkeit auswechseln.

Gruß
Bernhard

Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: " Hobelschlag " bei Metabo Magnum ADH 260

Beitrag von Walter Heil »


Hallo allerseits,
ich habe mir die meisten der Beiträge von Ende Januar mit dem Thema Hobelmessereinstellung und Schärfung derselben angeschaut. Das ist teilweise schon rührend. Auf die Gefahr hin, von den diversen Fan-Clubs wieder zerissen zu werden, muss ich doch was loslassen.
Meine erste Hobelmaschine war eine Mafell mit 28cm Hobelbreite und 89cm Abrichttischlänge. Bestückt war sie mit nicht nachschärfbaren Messern. Die Einstellung musste nur "einmal" vorgenommen werden und vom Hersteller war sie auch korrekt eingestellt. Irgendwann aber war die Einstellung hinüber. Der Einstellvorgang war, nach einigem überlegen, dann folgendermaßen vorzunehmen: mit Stellschrauben, die sich in der Messerwelle befanden, wurde zunächst auf gleichblebende Dicke rechts wie links beim Dickenhobeln eingestellt. Das dauerte eine Weile, musste aber sein. Danach wurde der Abnahmetisch auf die Messer eingestellt und dann der Aufgabetisch nach dem Abnahmetisch. Der Messerüberstand soll max. 1,1mm sein, so schreibt's die BG vor, daran kann man sich halten. Der Messerüberstand hat natürlich nichts mit der maximalen Spanabnahme zu tun, es sei denn, man will im D-Zugtempo abrichten. Die Einrichtungen und Möglichkeiten zum Einstellen der Messer und der Abrichttische sind bei kleinen Heimwerkermaschinen bescheiden, um es mal politisch korrekt auszudrücken. Hier haben Industriemaschinen, auch kleine, andere Möglichkeiten und wenn sie nicht vorhanden sind, kann man sie sich schaffen. Das geht bei den kleinen Dingern einfach nicht. Ich habe eine uralte Hobelmaschine, da konnte man die Abrichttische nicht in der Flucht zu den Messern einstellen (Höhenverstellung ist was anderes, das geht), aber vier Stellschrauben gekontert und die Sache war geritzt. Ich kann jetzt, wenn auch etwas umständlich einzustellen, Hohlfugen hobeln. Für den Messerwechsel (Keilleistenwelle) brauche ich, wenn ich's gemütlich mache, 10 Minuten. Eine einfache Bügellehre fixiert die Messer auf den richtigen Überstand und gut ist es. Was ich gelegentlich nachstellen muss, ist die Höhe des Abnahmetischs. Dafür habe ich einen Messingstab von 50cm Länge, der Mitnahmeweg wird auf ca. 3mm eingestellt. Ach ja, die Höhenverstellung des Tischs geht über ein Gewinde. Noch was zum Hobelmesserschleifen: ich kenne das Verfahren, das Tage Frid vorschlägt, aber ich bin noch nie auf die Idee gekommen, es zu probieren. Wenn ich meine von einer guten Schleiferei geschärften Messer anschaue und mir auch noch überlege, wie oft ich mir beim Messerwchsel schon in die Finger geschnitten habe, dann lege ich die 9 € (610mm Messerbreite) hin und bin zufrieden. Ich habe zwei Paar Messer jetzt seit 10 Jahren und von 35mm sind noch 27mm Breite geblieben. Geschärft wurden sie ich weiß nicht wie oft aber mindestens 30 mal. Nach Hartmetallmesser habe ich mich noch nie umgeschaut. Ich habe auch festgestellt, dass die härteren Messer eher zu kleinen Ausbrüchen neigen, wenn mal ein Sandkorn gehobelt wird. Ich gleiche das dann ein paarmal aus durch gegenseitiges Verschieben der Messer, aber das ist irgendwann zu Ende. So ist die Standzeit dieser Messer im Schnitt auch nicht größer.

Gruß, Walter

Dietrich
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Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

ADH 1626/Messerwechsel

Beitrag von Dietrich »


Hallo Walter,

wieso befürchtest Du auf Deinen Beitrag hin verrissen zu werden?

Du schilderst uns einen Messerwechsel, und rätst uns die Messer beim Schärfdienst schleifen zu lassen. Was ich seit Jahren auch praktiziere.
Der Messerwechsel dauert halt ein bischen länger bei mir, aber bei 2-3 Messerwechsel im Jahr, macht das nichts. Ich benutze seit 1998 den 1 Satz Hartmetallmesser, der sicher noch viele Jahre hält, da beim Schleifen nur sehr wenig abgenommen wird, wenn ich in der Zeit wo die Messer beim Schärfdienst sind, unbedingt hobeln muß, nehme ich die HSS-Messer, die aber nie viel länger als die 2-3 Wochen überstehen. Der Hobelschag meiner Maschine zeigt sich auf den letzten 5cm Leistenlänge, damit kann ich leben. In Verbindung mit der Tischfräse komme ich gut mit den mir zur Verfügung stehenden 260mm Hobelbreite aus.

Gruß Dietrich

Dieter Macher

Re: " Hobelschlag " bei Metabo Magnum ADH 260

Beitrag von Dieter Macher »

[In Antwort auf #1986]
Guten Morgen Bernhard,
das die Messereinstellung bei der Met-Magnum sehr langwierig ist kann ich nur bestätigen. 4O Minuten sind meiner Meinung nach schon eine Spitzenzeit - vor allen dann, wenn man nur die mitgelieferte Einstelllehre ( das kleine Stück Alu-Rechteckprofil ) verwendet. bei meiner allerersten Messerwechselaktion stand ich am Rande des Wahnsinns - habe fast acht Stunden gebraucht bis es wirklich gepasst hat. Mittlerweilen liege ich so bei 50 - 60Minuten - je nach dem.....
Bei allem Lob für das Anti-Hobelschlag-Patent bei der Magnum - aber bei der Möglichkeit der Messereinstellung hätte sich Metabo doch schon etwas mehr Mühe geben dürfen.( Habe mittlerweilen zu den vier kleinen Imbusschrauben schon fast eine erotische Beziehung entwickelt - ich liebe die vier kleinen Dingerchen...)

Gruß Dieter M.


Dietrich
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Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: " Hobelschlag " bei Metabo Magnum ADH 260

Beitrag von Dietrich »


Hallo Dieter,

hat Deine Hobelmaschine auch eine Aluminium-Hobelwelle, so wie meine?

Für Maschinen mit Stahlwelle gibt es eine praktische Einstellhilfe, damit würde es sehr schnell gehen, sagte der Maschinenhändler meines Vertrauens!

Noch eine Frage: was hat es mit dem Teil auf sich, 2 schwarze 15x15x250mm lange Kunststoffleisten, verbunden mit einem Messinggelenk, soll irgendwie für die Hobelmaschine sein?

Gruß Dietrich

Dieter Macher

Re: " Hobelschlag " bei Metabo Magnum ADH 260

Beitrag von Dieter Macher »


Guten Morgen Dietrich,
Nanu, schon wach? So früh am Sonntach?
Ich mein - ich "muß" ja recht früh raus ( bei Frühschicht um 3.15 Uhr )- aber freiwillig am Sonntag so früh aufstehen......?

Richtig - meine Hobelmaschine hat eine Alumesserwelle. Und diese ist im Vergleich zum Vorgängermodell?! ( welches mein Nachbar - der Musikinstrumentenbaumeister hat ) nicht fein überdreht - also wirklich spiegelglatt - sondern nur " grob " überdreht - also ganz fein "riffelig".
Dies ist nachteilig, weil sich da insbesondere beim Hobeln von saftfrischen Holz sehr leicht Schmutz und Harz festsetzt. - Aber.......auch damit kann ich leben. Aufällig ist auch noch, wenn´s in der Werkstatt richtig kalt ist, pfeiffen die Antriebsriemen der Maschine ähnlich wie ein verbrauchter Kleiriemen beim Auto. Nachspannen hat wenig gebracht - das " Einfetten" mit einem Spezialfett ( ein sog. Talkstift ) muß nahezu regelmässig wiederholt werden.

Gruß Dieter M.

Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: ADH 1626/Messerwechsel

Beitrag von Walter Heil »

[In Antwort auf #2012]
Hallo Dietrich,
ich nehme an, dass der Hobelschlag beim Abrichten entsteht; die 5cm sind dann der Abstand zwischen höchstem Punkt des Messerwellenflugkreises und der Aufgabetischkante. Die Tiefe des Schlages ist gleich dem Messerüberstand über dem Abnahmetisch. Der Schlag entsteht, wenn das Holz nicht mehr vom Aufgabetisch gestützt wird. Dann fällt es die 1-2 zehntel-Millimeter nach unten, das ist der Hobelschlag. Abhilfe meines Wissens nur durch genaues Einstellen des Abnahmetisches, was bei kleinem Hobelwellendurchmesser und unkomfortablem Einstellmechanismus schwierig ist. Übrigens, was ist das für ein "Antihobelschlag-Patent", von dem weiter oben die Rede ist?
Gruß, Walter

Dieter Macher

Re: ADH 1626/Messerwechsel

Beitrag von Dieter Macher »


Hallo Walter,

Ich habe zwar in meiner ADH 260 Magnum von Met. das patentiere Anti-Hobelschlag-System - kann Dir aber beim besten Willen nicht sagen/erklären wie der Mechanismus aufgebaut ist bzw. funktioniert.Was ich gesehen habe ist, das die Einzugswalze bzw. Vorschubwalze mit starken Druckfedern gelagert ist, ich weiß aber nicht ob das mit besagten Mechanismus zusammen hängt.
bei meiner HM hatte ich den Hobelschlag übrigens nur beim Dickenhobeln - nicht beim Abrichten.
Die Aussage eines Metabo-Technikers und die Aussagen vieler aus dem Forum stimmte aber: Es hängt offensichtlich wirklich mit dem Abnutzungsgrad der Messer ( bzw. wie weit diese schon "herunter" geschliffen sind )und der exakten Messereinstellung zusammen.
Seit den exakten Einbau eines fabrikneuen Satzes Messer habe ich dieses Problem
definitiv nicht mehr.
Fazit: Neue Messer = Problem gelöst = Klein - Dieter wieder glücklich!

Gruß

Der kleine Dieter M.

Bernhard Kühnen

Re: " Hobelschlag " bei Metabo Magnum ADH 260

Beitrag von Bernhard Kühnen »

[In Antwort auf #2017]
Hallo Dieter,

ja dieser Messerwechsel treibt mich auch zum Wahnsinn. Es ist wirklich schwer nachzuvollziehen, warum man die Eintstellung nicht anders geregelt hat. Wie Du schon sagst, man dreht an der Schlitzschraube und später beim Fixieren der erotischen Inbusschraube ist alles wieder hinüber. Da hilft nur eins, Geduld Geduld. Ich habe auch schon von den diversen Einstellhilfen auf Magnetbasis gehört. Vielleicht sollte man sich eine entsprechende Messerwelle aus Stahl drehen lassen um diese Einstellhilfe nutzen zu können? Frage ist nur, ob die gesamte Konstruktione das Gewicht der höheren Stahlwelle aushält. Was meint Ihr?

Gruß
Bernhard

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: ADH 1626/Messerwechsel

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #2025]
Hallo Walter,

der Hobelschlag tritt nur beim Dickenhobeln auf, andernfalls würde die Messereinstellung nicht stimmen!
Der Grund für den Hobelschlag ist leicht erklärt, es gibt bei meiner Hobelmaschine eine geriffelte Stahlvorschubwalze vor der Messerwelle, und eine gummierte Wolze hinter der Messerwelle.
Wenn das Werkstück die Stahlwalze verlässt (diese wird mit recht starken Federn nach unten gedrückt), wird das Werkstück nur noch von der Gummiwolze auf dem Dickentisch gehalten, die offensichtlich nicht so stark eingestellt ist, bzw. die Gummierung gibt ein ganz klein wenig nach, deshalb schneidet die Messerwelle auf den letzten 5 cm etwas tiefer!
Bei den Nachfolgemodellen der ADH 1626, wurde mit dem Anti-Hobelschlag Patent geworben, entweder ist die Gummierung der 2. Vorschubwalze fester, oder die Walze wird mit höherer Kraft unten gehalten.
Noch bin ich mir nicht sicher, aber ich habe die Vermutung, die Nachfolgemaschinen also die ADH 260, die ADH 1630, nicht aus Nürtingen sondern zumindest teilweise von Lurem kommen.
Bei der ADH 310, handelt es sich um eine E-B Maschine, sehr schwer (140)kg), und sehr schön!

Gruß Dietrich


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