kopierfräsmaschine

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FRANZ HIERMANN

kopierfräsmaschine

Beitrag von FRANZ HIERMANN »


hallo
ich habe gerade eine super maschine entdeckt
eine sogenannte kopierfräsmaschine
da ich sowas noch nicht in natura gesehen habe wollte ich euch einmal fragen , ob ihr mit sowas schon gearbeitet habt ??
kann man damit geschnitzte figuren kopieren , wie ist die oberfläche , wie genau kopiert sie , muss man nachschnitzen , muss man 3 tage fräsen um eine kleine figur zu kopieren , könnte man so ein gerät mit einem computer zusammenbauen " wie ein plotter" und das ganze funktioniert wie eine cnc maschine , oder muss ich " nur kurz hinsehen" und das objekt ist fertig
fragen über fragen
hier ist die adresse
http://www.magma-tools.de/kopierfraesmaschinen.html
franz


Detlef Fallisch
Beiträge: 418
Registriert: Fr 5. Apr 2019, 10:24

Re: kopierfräsmaschine

Beitrag von Detlef Fallisch »


Hallo Franz,

wirklich eine tolle Super-Maschine. Aber was willst Du eigentlich damit machen? Möchtest Du schreinern oder kopieren?

Wahrscheinlich wird es in den nächsten Jahren noch bessere, größere und schnellere Super-dooper-power-auto-ultra-Kopierautomaten geben. In denen braucht man dann nur noch die Zeichnung oder ein Bild reinlegen und nach 5 Minuten kommt hinten ein aus dem vollen gefrästes Werkstück heraus.

Also wenn Du meine ehrliche Meinung hören willst: ich halte so einen Kopierautomaten für uns "Hobby-Schreiner" (und dabei ist Hobby-Schreiner in keinerlei Weise abwertend gemeint, sondern soll nur sagen, dass die meisten von uns nicht mit dem schreinern ihre Brötchen verdienen) für ausgemachten Blödsinn!

Ich schreiner doch deshalb, weil ich gerne mit dem Werkstoff Holz umgehe. Weil ich beim hobeln mit der Hand sinnlich erfahre, wie Holz sich "anfühlt". Weil ich den Geruch des Holzes liebe und weil ich mit meinen Werkzeugen und dem Werkstoff Holz kämpfe um eine schönes, ansehnliches Werkstück zu produzieren.

Mir graut es bei dem Gedanken, dass man eine im Urlaub erworbene, geschnitzte Heiligenfigur (meinetwegen kann es auch eine afrikanische Totenmaske sein) zu Hause in den Superfräsautomaten stellt und in ein paar Minuten einen identischen Klon erzeugt hat.

Wo bleibt die sinnliche Erfahrung mit dem Werkstoff Holz? Wo der gekonnte und mühevolle Umgang mit den Werkzeugen? Alles was uns an dieser Arbeit Mühe aber auch Spass macht und uns anschliessend auf das Erreichte stolz sein lässt, nimmt uns nun die Fräse und das Kopierprogramm im PC ab. (ob der PC anschließend auch stolz ist weiß ich nicht, aber die künstliche Intelligenz macht ja auch Fortschritte)

Also ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß ich anschließend mit Befriedigung und Stolz auf mein kopiertes Werkstück gucken würde. Kurz eine neue rohe unbehandelte Bohle einspannen, auf den Knopf drücken und fertig ist das zweite Stück! Das soll alles sein? Also wenn es mal so weit kommt, werde ich mir schleunigst ein anderes Hobby suchen. Da ist ja selbst golfen noch schöner!

Gruss Detlef

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: kopierfräsmaschine

Beitrag von Dietrich »


Hallo Detlef,

hat Dich die Kopiermaschine so lange wach gehalten:-)

Deinen Ausführungen zu dem Teil kann ich nur zustimmen, mit dem Wissen, das unsere Maschinen auch so, oder so ähnlich hergestellt werden, zumindest in Teilen.

Der Drang zu diesen Dingern wird immer größer, auch weil niemand mehr dazu bereit ist für Handarbeit Geld zu zahlen, mittlerweile stehen schon in vielen "erfolgreichen" Schreinerein CNC Automaten. Die Frage ich, wo fängt diese Art der Fertigung an, sicher nicht bei der TKS, aber wie sieht es mit der Vorschubeinrichtung aus, oder des Kugeldrehgerätes für eine Drechselmaschine?
Nicht so einfach zu beantworten vermute ich. Im Privatbereich sind dem aber allein schon vom Preis her Grenzen gesetzt, zum Glück!

Gruß Dietrich

Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: kopierfräsmaschine

Beitrag von Walter Heil »

[In Antwort auf #1760]
Hallo,
ich kenne diese Maschine zwar nicht, aber mit einer Handoberfräse (MOF96) habe ich schon oft gearbeitet. Wenn man sich die Maschine betrachtet, wird die Funktionsweise mit dem Abtaster schnell klar, der Fräser folgt dem Abtaster, das ist alles. Betrachtet man die Aufhängung des Oberfräsenmotors, dann ist die ganze Chose doch ein bischen "luftig". Machen wir ein Gedankenexperiment: das Original sei ein Klotz 30cm lang, 10 x 10cm im Querschnitt und als "Profil" ist eine Vertiefung von 5 x 3cm und 5cm Tiefe vorhanden. Das Werkstück habe die gleichen Abmaße wie das Original. Beim Kopieren "fällt" der Kopierstift in das 5cm tiefe "Loch". Da ist das Ende der Leiter erreicht, denn so lange Fräser gib's für 8mm-Schäfte nicht. Und zwar zu recht. Selbst wenn nur 10mm auf einmal abgefräst werden sollen; wer's schon mal versucht hat, weiß dass man tierisch hinlangen muss, um die Reaktionskräfte abzufangen. Und mit dieser schlanken Aufhängung würde ich sagen, dass 3mm auf einmal vielleicht noch gehen, mehr aber nicht. Das bedeutet, dass man in mehreren Durchgängen fräsen muss und entsprechend viele "Originale" in verschiedenen "Fertigungsstadien" braucht. Ich würde sagen, dass man Kerbschnitzereien, bei denen nicht so viel zu zerspanen ist, damit ganz gut kopieren kann, aber sonst...

Aber vielleicht irre ich mich und jemand hat konkrete Erahrungen damit gemacht??

Und mit CNC oder Plotter hat das Ding nix zu tun.

Gruß, Walter



FRANZ HIERMANN

Re: kopierfräsmaschine

Beitrag von FRANZ HIERMANN »


hallo
zu detlef und dietrich
ich habe die maschine zufällig im internet gesehen , und da mich holzbearbeitungsmaschinen interessieren wollte ich nur einen erfahrungsbericht erfragen, was ihr beide denkt stimmt schon , aber man kann profile mit einem handhobel herstellen , bohlen mit einer handsäge schneiden und und und" aber wir arbeiten trozdem mit maschinen "
wenn ich zuviel geld hätte dann würde ich mir alle maschinen kaufen , und sie alle alle alle ausprobieren "verkaufen würde ich die maschinen nur wenn ich bessere bekommen würde "
zb. ich fahre einen alten audi mit 320 000 km und träume von einer formatkreissäge , fräse mit vorschub und und und
schöne grüsse
franz



Detlef Fallisch
Beiträge: 418
Registriert: Fr 5. Apr 2019, 10:24

Re: kopierfräsmaschine

Beitrag von Detlef Fallisch »


Hallo Franz,

auch ich bin ja nicht der Purist, der nur Handgeräte einsetzt, aber bei einer vollautomatischen Kopierfäse für den Heimwerker sehe ich doch eine Grenze. In dem amerikanischen Handbuch "Router Magic" von Bill Hylton ist übrigens ein kompletter Plan für einen "router duplicator".

Die Vorrichtung ist kurz und prägnant im englischen beschrieben al "...as a kind of woodworking Xerox machine".

Allerdings mußt Du hier wirklich selber bauen und kannst Dir nicht ein fertiges Teil bestellen.

Gruß Detlef

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